NL Rück, I, C-0570c

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"Lieber Herr Marx!

Freundlichen Dank für Ihren lieben Brief. Freudigst entnahmen wir ihm, dass die Copie des Dominicus-Clavichord [MIR1068] fertig ist. Nun wären wir Ihnen dankbar, wenn Sie es jetzt schon absenden möchten. Wir bekommen nämlich an 1.11. Besuch aus Prag, Studenten Beckings, und da soll es gleich vorgeführt werden. Wenn Sie also sonst keine Bedenken haben, bitten wir Sie, es jetzt zu schicken und zwar wie es für Sie am wenigsten Schererei macht entweder Sie nehmen ein Auto und geben es als Expressgut in Leipzig am nächsten Bahnhof auf nach Station Nürnberg Hauptbahnhof oder Sie lassen es durch einen Spediteur abholen, dass er es mit der nächsten Sammelladung nach Nürnberg gibt. Oder Sie telefonieren an Blüthner und fragen, wie dessen Spediteur heisst und rufen dann diesen an, dass ers ebenfalls per Sammelladung nach Nürnberg spediert.

Zu adressieren in jedem Falle an Pianohaus R., N,. Tafelfeldstr. 22 bahnlagernd zur Selbstabholung, Station Nürnberg Hauptbahnhof. Wählen Sie das, was Ihnen an bequemsten dünkt.

Zugleich bitte ich Sie um Ihre die Liquidation für die Copie und deren Spesen, womit wir unseren herzlichsten Dank Die Ihre Mühewaltung gleich hiermit einschliessen!

Wie ist das Instrument zu stimmen, auf normal A oder niederer? Bei der original zweifelsfrei niedriger gewesenen Stimmung wird es jedenfalls noch süsser klingen. Wie wird das im Museum befindliche Original gestimmt?

Nun dazu noch ein Ersuchen: wir brauchen für das Instrument einen Untersatz, ein Gestell oder Tischchen oder ähnliches. Bitte geben Sie uns dazu eine passende Skizze.

Fotos der Pandurinen und Mandora: diese brauche ich jetzt in Italien und wäre Ihnen dankbar, wenn ich sie nach meiner nächsten Adresse Klagenfurt in Kärnten, Hotel Moser-Verdino erhalten könnte, allwo wir ab Montag den 26ten sind.

Nun weiss ich Neues: Prof. Sch. [Helmut Schultz] schrieb mir vor seinem Weggange, dass er [Friedrich] Ernst und Ihren Sohn empfohlen habe und dass die Entscheiddung jetzt bei der Stadt liege. Am 1. 11. soll der Eintritt erfolgen. Das Cimbal – das inzwischen wohl eingelangt ist – will er für das Museum behalten.

Meinen Kostenanschlag für die Reparatur des Mozartflügels gab ich inzwischen in Salzburg ab, es war natürlich sehr schwer, da irgendwie sich festzulegen. Dazu gab ich einen 2ten Kostenanschlag abfür den 2. Walterflügel, der inzwischen als Geschenk in S. landete. Wenn wir beide Reparaturen bekommen, so muss ich halt Sie wieder um Ihre freundliche Mithilfe und Aufsicht heute schon recht herzlich bitten, denn allein getraue ich mir den Glock nicht an diese Arbeiten setzen. Ich würde Glock nach Leipzig tun, da inzwischen es bei uns leer wurde: der Herr "Schlamperla" hat diesem Namen alle Ehre gemacht und uns am 1.10. per drei Tage gekündigt und ist nach Stuttgart gegangen. Er hat so ziemlich Manches vergessen, was wir seinem Vater taten [meint wohl Franz Laugwitz und Laugwitz junior] und nicht zuletzt ihm – nachsahen. Die Stelle die er annahm, dürfte aber, wie uns dünkt, nicht seinen Anlagen entsprechen. Mertel/ Salzburg, dem wir dort erzählten, meinte, wenns den Esel wohl wird, geht er aufs Eis. Vielleicht hat er recht.

Stein hielt es für opportun, wieder nach Berlin zu gehen und tritt morgen aus! Obwohl wir ihm vor Jahresfrist seinen Umzug wesentlich unterstützten. Wir haben bereits wieder einen sehr tüchtigen Mann aus Stuttgart bekommen, Herrn Käser, früheren Werkmeister bei Dörner, und probieren an Jungen jetzt 2 Leute aus. Ich schrieb ja dem Herrn Professor bereits aus Nürnberg, dass wir zusammen den Mozartschen Flügel in Salzburg expertisieren, wegen der Passgeschichte, er teilte mir mit, dass bei ihm nicht deswegen angefragt wurde, so dass die Genehmigung glatt verlief. Heute ist der Zweck ds. also, Sie zu bitten, uns bei der Restaurierung der beiden Flügel wie bisher freundschaftlich Ihren so wertvollen Rat und Ihre Hilfe leihen zu wollen. Wenn Sie mit uns einig gehen, werden wir Hr. Professor auch davon in Kenntnis setzen, denn wenn das originale Instrument Mozarts in Leipzig instandgesetzt wird, wird es ihn bestimmt auch interessieren und es wäre mir angenehm, wenn er davon in Kenntnis gesetzt ist. Ich denke, so ist der Weg ganz glatt. Dass der neue Mann das Machen kann oder soll, wird sich kaum realisieren lassen, denn dazu müsste er mindestens Tag zur Hälfte frei gemacht werden. Wir sprachen ja schon davon ausführlich in Salzburg.

Der Kostenanschlag liegt beim Kuratorium des Mozarteum zur Zeit in Beratung. Dessen Mitglied ist auch Prof. Schenck aus Rostock, Musikwissenschaftler, Sandbergerschüler, der meine Vorschläge warm unterstützte. Mit den zwei Flügeln des Mozarteums möchte ich dann auch eventuell meinen 2ten Walter [MIR1098] als Vergleichsobjekt mit hin senden, der Sie bestimmt auch interessiert.

Im übringen leisteten wir gute Vorarbeit für den 2ten Walterflügel. Dieser wurde doch einmal von einem Stabs- und General-Murkser hinten -- abgeschnitten! Nun entdeckten wir im Linzer Museum einen ganz gleichen Walterflügel [Linz, Inv.-Nr. Mu 89], und nahmen dort den Resonanzboden – da dieser Linzerflügel noch ganz original ist – in originaler Ausdehnung ab. Auch maass Freund Katholnigg/Salzburg, den ganzen Bezug durch, der den Schlingen nach noch zum Teil original ist und im Bass auch noch sechs Bronzechore hat wie unserer aus Treffen! So dass für die Rekonstruktion des Garser Torsoflügels gutes Vergleichsmaterial vorliegt.

Damit für heute alles. Nur noch die kleine Bitte, gelegentlich die Zither, die Norlind bekommen soll, freundlich mit herauszumachen, damit sie bis gegen Dezember ihm gesandt werden kann. Seien Sie aufs herzlichste begrüsst wie auch Ihre Frau Gemahlin! // Wie immer Ihre Brüder

Hier hatten wir 8 Tage Schnee, alle Berge ringsum weiss, Winterfrische!!

Inliegend die Fotos aus Salzburg."

Absender/Urheber Person
Empfänger Person
Datum
1936,10,22
Schreibort
Bad Gastein
Erwähnte Objekte
Gebundenes Klavichord (Kopie)
Tasteninstrumente
erwähnt als
Stimmung
Klang
Hammerflügel
Tasteninstrumente
erwähnt als
Vergleichsobjekt(e)
Hammerflügel
Tasteninstrumente
erwähnt als
Vergleichsobjekt(e)
Zither
Zupfinstrumente
erwähnt als
Reparatur
Tauschobjekt
erwähnte Institutionen
erwähnt im Zusammenhang
Transport Musikinstrument(e)
erwähnt im Zusammenhang
Suche Mitarbeiter(in)
Foto(s)
erwähnt im Zusammenhang
Suche Mitarbeiter(in)
erwähnt im Zusammenhang
Kontaktinstitution
erwähnt im Zusammenhang
Kontaktinstitution
erwähnt im Zusammenhang
Vergleichsobjekt(e)
erwähnte Ereignisse
Typ des Ereignisses
Kopie
Involviertes Objekt
Gebundenes Klavichord (Kopie)
Involvierte Person
Leipzig
1936,10
Typ des Ereignisses
Kostenvoranschlag Reparatur
Hammerflügel
Hammerflügel
Involvierte Person
Involvierte Institution
Nürnberg
1936,10