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"Lieber Herr Marx!

Das Cembalo [MIR1079] von Graebner kam gut hier an, ebenso der Streicherflügel [MIR1118]. Diesen brauchten wir rasch, und so dürfte es kommen, dass er einer kleinen Nachregulierung bedarf. Dazu aber bräuchten wir Ihren bewährten Rat.

Unser Techniker und wir bitten Sie freundlichst um Beantwortung folgender Fragen, die ich gleich ins Institut richte, da ich annehme, dass Sie anhand des dortigen Streicher mit oberschlägiger Mechanik unsere Fragen bequemer beantworten können. Für baldige Antwort wären wir Ihnen diesmal besonders dankbar.

1. Wie muss der von oben kommende Hammer auslösen?

2. wieviele Millimeter von der Saite entfernt?

3. Wie muss er sich fangen bezw. wann?

4. wie wird der Halbgang der Dämpfung präzise eingestellt?

5. wieviele Millimeter soll die Spieltiefe, also der Tastentiefgang betragen (Hinterdruck)?

6. Wie muss die Schnabelluft sein, ob prall oder wieviel Spielraum muss sie haben?

7. Der gute [Adolf] Wassmann hat auf die Wirbel soviele Ringe gemacht, dass alle Ringe des Wirbels beinahe am Stimmstock aufsitzen. Nun meint unser Techniker Laugwitz jun., dass bei Stimmen der Wirbel eine nuance tiefer sich eindrehe und dass dann in Bälde die Ringel ganz am Stimmstock aufsitzen würden. Soll dem so sein, oder wenn nicht, kann man da abhelfen? Und wie? Wahrscheinlich den Bezug lösen und etwas weniger Ringe neu aufdrehen, das wäre allerdings eine wenig angenehme Arbeit. Ich kann dazu keinerlei Stellung nehmen, da ich das nicht verstehe, weshalb ich Sie um Ihre gütige Auskunft gebeten haben möchte.

Wir lagen beide etwa zehn Tage an leichter Influenza, seit ein paar Tagen wieder bettfrei hoffen wir, nächste Woche wieder ausgehen zu dürfen. Die Leipziger Reise müssen wir aber noch etwas aufschieben, da wir nächste Woche vieles hier zu erledigen haben.

Sie hoffen wir gesund und grüssen Sie aufs herzlichste // als Ihre ergebenenen // Brüder".