"Sehr geehrter Herr Doktor!
Nachdem ich nun 3 Briefe von Ihnen erhalten habe muß ich doch mich bequemen und diese beantworten. Von Zimmermann [& Co.] bekam ich heute die am 26.5 bestellten Sachen, kann aber davon wenig brauchen, anstatt Saitenhalter Stöpsel schickt er Stimmnägel, die Saiten sind modern alle auf Stahl gesponnnen, die 1/2 mm Aderstreifen sind 1 mm, dann muß ich mir letztere doch selbst anfertigen, die Saiten und Stimmnägel schicke ich morgen zurück. Der Zitherbezug [MIR689] = 3 Griffbrett u. 12 Begleitsaiten. – Die Tanzmeistergeige [wahrscheinlich MIR768] habe ich bis zum Bezug rep[ariert]. der Fächer ist auch fertig und werde Ihnen dann den Museumsbogen als Probe mitsenden. Was soll ich unter Deckpapier verstehen? Für den Fächer habe ich von dem gesandten alten Papier verwendet. – H. [Adolf] Wasmann habe ich kurz nach unserem Dortsein alls was ich mir notiert hatte zu geschickt, aber auch bis heute nichts gehört. Das Resonanzholz habe ich erhalten, ebenso von Seiler den [N]ußbaum, habe auch schon fleißig vorgearbeitet Zypresse aufgeschnitten und Kehlleisten gemacht, auch Tastenstirnkanten.
Mit meiner Stellung schläft wieder alles und mir scheint als ob es ruhig so weiter gehen soll, wenn das die Behörden mittun?
Ich danke Ihnen für freundliche Einladung. Es kämen dann Mitte bis Ende August in Frage d. h. wenn es so bleibt. Ihr H. Bruder [Hans Rück] hat mir eine schöne Karte geschickt und sehr nett geschrieben.
Mit herzlichen Grüßen // Ihr sehr ergebener // Otto Marx
Zimmermann fragt nach den Flöten [MIR316 und MIR308]."