NL Rück, I, C-0570c

"Sehr geehrter Herr Doktor!

Herr Professor [Helmut Schultz] dankt Ihnen für die Übermittlung, leider kann er keinen Gebrauch davon machen. Die Unkosten dürften wohl noch höher werden. Dies wäre bei den geringen Mitteln, welche dem Museum [Grassi Museum für Musikinstrumente der Universität Leipzig] zur Verfügung stehen, doch nicht das Objekt danach, denn es ist wohl eher ein technisches als historisches Instrument. Dann ist bei Schenkungen auch immer ein respektabler Platz nötig und daran fehlt es uns, es müßten dann wertvollere historische weichen, was eigentlich dem wirklichen Gedanken des Museums widerspricht. H. Prof. meint es wäre doch das Nächstliegende und Geeigneste [sic] München [Deutsches Museum].

Den gelben Stoff schicke ich Ihnen als Postgut. Ich habe zu Ostern in meine Privatwerkstatt Razzia gehalten und noch das Stück, welches mir ganz aus dem Gedächtnis gekommen war, ausgegraben. Wenn es diese Woche mit Jena noch nichts giebt stehe ich Ihnen die nächste gern zur Verfügung.

Buchbaum [sic!] Tasten färbe ich mit gebrannter und ungebrannter Terra de Siena und Firniß (gekochtes Leinöl). Zuerst schleife ich mit dieser dick angemachten Farbe und wische den Buchs dann gut ab. Nach ein paar Tagen reibe ich dies wieder mit dieser Farbe ein, es darf aber nichts darauf sitzen bleiben und wiederhole das 2–3 mal in gleichen Zwischenräumen. Dann bekommt es eine schöne klare Färbung und einen matten Glanz.

Mit herzlichem Gruß // Ihr sehr ergebener Otto Marx

Einlage: 1 Orginalbrief."

Absender/Urheber Person
Empfänger Person
Datum
1936,04,28
Schreibort
Leipzig
erwähnte Personen
erwähnte Institutionen
erwähnt im Zusammenhang
Kontaktinstitution
erwähnt im Zusammenhang
Kontaktinstitution