Notiz von Hans Rück "Beantw. 24.X.35 [unleserl.]. // Anfragen, ob Cembalo so sei wie im Mueum Heyer - [unleserl.]."

"Sehr geehrte Herren!

Mit vielen Dank empfing ich Ihren werten Brief mit Ansichtskarte Ihres jetzigen Aufenthalts. Daß Sie noch täglich baden, kann man hier nur mit gemischten Gefühlen aufnehmen, denn hier ist alles andere denn Badewetter, kalt, stürmisch und rauh, aber bei Ihnen scheint es das Gegenteil zu sein und wünsche Ihnen weiter gutes Wetter.

Das Salterio mit den Fotos und Stegen hatte ich schon am vorigen Montag als Expreß abgeschickt und ein Inhaltverzeichnis oben aufgelegt und habe auch die Bestätigung, daß alles gut angekommen ist.

Gestern war ich bei H. [Adolf] Wasmann und habe das Cembalo [MIR1079] nachgeprüft. Ich hoffe, daß es Ihren Beifall finden wird. Er hat noch einiges daran nachzuholen, so auch die Polster unter den Tasten und Schutzleiste, welche von Motten schmackhaft gefunden und auch zu hart. Die 2 Instr. [MIR1058 und Hofmann Hammerklavier] haben wir durchgesprochen. H. W. scheint mir doch Freude an dieser Arbeit [zu] haben.

H. Professor's [Helmut Schultz] Adresse habe ich leider nicht, ich weiß nur, daß er vergangene Woche nach Wien reiste. H. Dr. Husmann kommt ab und zu in das Institut von dem können Sie wohl näheres erfahren. Die Marken gebe ich Ihnen gern zurück, denn ich bin kein Sammler.

Das Kasimir Muster ist nicht geeignet außerden auch hier zu haben, (zu hart) ich halte das, welches Sie früher haben rot färben lassen für geeignet. Mit einer Orginalprobe kann ich Ihnen leider nicht dienen. Es ist wie ein besonders weicher Drappstoff etwa 3 mm dick mit groben Faden, jetzt allerding hart, holzig und die Wolle ist mit den vielen Jahren verloren gegangen, also damit kaum noch etwas anzufangen. Die rote Farbe ist auch verblichen und dreckig, kann wohl früher der Kasimirprobe ähnlich gewesen sein.

Mit besten Grüßen // Ihr sehr ergebener // Otto Marx u. Fam."