"Lieber Herr Marx!

Inliegend Copie meines heutigen Briefes an Hr. Prof. [Helmut] Schultz. Was ich gerne bald hätte, ersehen Sie ja aus der Copie genau.

Ich schrieb Hr. Prof. noch einen 2. kurzen Brief vorher, in dem ich mir gestattete, anzufragen, ob er mir die anderen Fotos gesandt hätte, da ich sie nämlich bisher nicht erhielt. Auch sandte ich ihm einen Artikel über die älteste Harfe der Welt.

Wie geht es Ihrem Herrn Bruder [Bruno Marx] in Dresden? Ich erhielt seit Ihrer letzten Nachricht keinen weiteren Bericht, möchte aber herzlichst hoffen und wünschen, dass meine guten Wünsche für sein Befinden in Erfüllung gehen möchten. Er tut mir aufrichtig leid, dass er diesen Schicksalschlag [sic] mitmachen muss. [Offenbar kreuzte sich Rücks Brief mit Marx' Brief gleichen Datums, in dem letzterer vom Tod Bruno Marx' berichtet.]

Sie und Ihre Familie hoffe ich gesund und wohlauf.

Geyer Eisenberg sandte mir eine kleine Nota über die Nachbearbeitung des Leders. Glauben Sie, dass es nunmehr für Dämpfungszwecke in Ordnung ist? Wenn die davon zur Institutszwecke etwas brauchen, verfügen Sie ruhig darüber.

Wir erhielten inzwischen eine schöne engl. Treble Viol [MIR786], also ein Mittelding zwischen Diskantgambe und Altgambe von Haye [recte: Jaye] 1689 signiert, gute Arbeit.

Zu unserer Tielcke-Altgambe hat sich nun der ----- Originalkopf gefunden, nachdem wir glücklich den Museumskopf nach der szt. Vergrösserung copiert haben! Es ist doch zum piepen so etwas. Ich sandte ihn nach Zürich [Hug & Co.], um zu konstatieren, ob er wirklich dazu gehört. Es ist ein schöner Frauenkopf, rassig geschnitten, braun in Farbe wie Zwetschgenholz.

Mit herzlichen Grüssen an Sie[,] Familie und Ihren Bruder bin ich // wie immer Ihr dankbar ergebener".