"Sehr geehrte Herren!
Vielen Dank für den Kartengruß aus Mittenwalde und für die Besorgung des schönen Lodenmantels er ist heute eingetroffen und werde ihn morgen probieren. Auch aus Innsbruck ist ein Streifen Stoff der Mustersendung angekommen. Also nochmals recht herzlichen Dank für all die gehabten Bemühungen und Auslagen. Von den Pedalflügelaufnahmen [zu MIR1127] habe ich ja eine und sende Ihnen Ihre anbei zurück. Von den Detailzeichnungen hat H. [Franz] Laugwitz nichts gefunden. Hoffentlich hat H. Prof. [Helmut Schultz] die 18 Vergrößerungen Ihnen zugestellt, sonst tritt jetzt eine Verzögerung ein, denn es ist eine Woche lang Staatsprüfung und da wird so etwas zurückstehen müssen. Heute war ich bei H. Laugwitz und der Dulkenboden [MIR1115] ist nun auch heraus und wird neu berippt. Den Stimmstock erneuern ist nicht ratsam und halte für besser einen Druckstab anzubringen, daß die Saiten wieder am Stimmstocksteg Druck bekommen. Betreffs des Hammerleders möchte ich gern wissen ob Sie besonderen Wert auf die Farbe legen, sonst würde ich bei belassen der gelben eine Präparierung vornehmen um das Leder fester zu bekommen. Sie wollen schließlich auch bedenken, daß das ursprüngliche Leder auch weicher war, denn altes Leder wird mit den Jahren hart, noch dazu das Einschlagen der Saiten. Ein gelbes Farbmuster hatte ich meiner letzten Sendung beigelegt, etwas besseres habe ich nicht und denke von der einen Seite ist die Farbe schon zu erkennen. Meinen Urlaub kann ich noch nicht bestimmt angeben, wird aber vorraussichtlich im August. In Ihrer Drahtberechnung sehe ich den weichen Stahldraht mit berechnet, soviel mir bekannt haben Sie diesen doch meinem Bruder [Adolf Marx] geliefert. Dafür finde ich aber den schwachen etwas weicher berrechnet. Für die Hobelbank gedenke ich 20–25 [R]M, es geht auch noch die Fracht davon, im übrigen überlasse ich es Ihrem Ermessen was zu verlangen ist.
Mit herzlichen Grüßen // Ihr sehr ergebener // Otto Marx u. Fam."