"Sehr geehrte Herren!

Herzlichen Dank für Ihre werten Schreiben, besonders für die a Contozahlung für die Werkzeuge von [R]M 110-.

Erlaube mir anzufragen, ob Sie noch Interesse an einer Buchenbohle haben. Es liegen alle 3 bei der Firma Blüthner und diese würde sie alle kaufen, natürlich lasse ich Ihnen die Vorhand. H. [Franz] Laugwitz hat sich mit diesem Holz noch nicht befaßt, er bekommt was er braucht von der Firma vorgerichtet. Ich bitte um Ihre geschätze Mitteilung.

Nun zum Pedal [zu MIR1127]. Mir ist vor der Anfertigung nicht bang. H. Laugwitz scheint davon weniger erbaut [zu] sein, er meint immer die Arbeiten dauern zu lange. Pedalglieder als Probe dort anfertigen zu lassen halte ich für überflüssig, ich befürchte, daß sie so wenig genau wie die Zeichnungen ausfallen. Die Zeichnungen habe ich mir zu genauer Einsicht mit nach Hause genommen und werde an Hand der Fotos eine Zeichnung anfertigen, nach welcher man auch arbeiten kann. Wenn ich dabei dennoch auf Schwierigkeiten stoße, bin ich so frei und frage nochmals an.

Die Moderatorstange unter dem Pedalflügel ist auf der Zeichnung als Eisenstange angegeben, auf den Fotos auch ersichtlich, aber teilweise läuft sie verdeckt und scheint mir, daß man sie nicht heraus nehmen kann. Das ist an dem Flügel anders. Es ist ein breiter Ausschnitt offenbar für eine Holzstange und würde auch vollständig genügen. Bitte auch darüber um Ihre Ansicht, da H. L. bald daran arbeiten wird. Die Pedaltasten sind aus braunem Holze angegeben, da dürfte ich wohl Eiche vorschlagen.

Der Steinflügelfuß [für MIR1106] liegt bei. Die Fußklötze sind später erhöht worden, offenbar hat ein Spieler lange Unterschenkel gehabt. Die vorderen schwachen Fußklötze sind noch vorhanden, es ist eine durchgehende Brücke (von Baß bis Diskant) wo vorn die Kniehebel eingelassen sind. Es war also der Flügel 3 1/2 cm niederer, was für normale Kniehöhe entschieden angenehmer war. Die Füße halte ich bestimmt für echt.

Die 2 Fotos sende ich Ihnen anbei zurück. Das Rebec halte ich doch für echt wie ähnlich in unserem Museum. Bei den anderen [MIR1315] sieht der Schneckenaufsatz etwas verdächtig aus, man kann nach dem Bilde nicht maßgebend urteilen. Ein ähnliches Kemangeh haben wir unter den Exotischen, der Ansatz jedoch ornamentaler Form. Auf Echtheit habe ich dies jedoch noch nicht geprüft.

Den Durchschlag lege ich wie gewünscht bei.

Betreffs des Mantels hat es nun schon seine Richtigkeit.

Mit besten Grüßen von Haus zu Haus // Ihr sehr ergebener // Otto Marx // Heil Hitler!"