"Sehr geehrter Herr Marx!

Ihr Brief scheint sich mit meinem Brief gekreuzt zu haben, in welchem ich Ihnen den Vorschlag machte, die Instrumente selbst in Leipzig zu holen, oder Sie sollten mit Hilfe eines Personen-Autos die Instrumente zu einem Schreiner verbringen und dort in eine Kiste verpacken. Wir könnten dann, wenn die Instrumente bei dem Schreiner in der Kiste verpackt sind und Sie dem Spediteur keinen Auftrag geben wollen, von unserem Hause aus bei Mannborg veranlassen, dass Mannborg oder Blüthner den Abtransport und die Spedition der Kisten mit seiner Firma als Absender veranlasst. Wir würden Mannborg dann schreiben, dass die Kisten bei dem Spediteur X stehen, er möchte sie abholen und spedieren lassen. Auf diese Weise kommt Ihr Name überhaupt nicht in Frage, wenn Sie dem Schreiner gleich das Veracken bezahlen. Sie brauchen dann die in Ihrer Wohnung stehenden Kisten nicht mehr aus der Wohnung zu entfernen, sondern könnten sie auf Brennholz verarbeiten. Im Übrigen bezweifeln wir, dass bei einem derartig riesigen Güterbahnhof wie Leipzig jede einzelne Sendung genau auf den Absender kontrolliert werden kann, denn dies würde ja ein Riesenpersonal erfordern. Wenn überhaupt unser Haus als Absender auf dem Frachtbrief erscheint, scheiden ja Sie aus. Ich könnte doch die Instrumente auch unterwegs gekauft und bei Ihnen eingestellt haben, gewissermassen als Sammellager, bis sich ein Abtransport im ganzen lohnt. Dieser Fall ist z.B. in Wirklichkeit in Bozen gegeben. Dort hinterstellen wir bei einem Bekannten öfters Instrumente, die oft monatelang dort liegen, bis mehrere zusammenkommen und dann werden sie in einer Kiste abgesandt. Hier kann kein Mensch etwas dagegen einwenden, denn damit wird ja niemand Arbeit entzogen.

Vielleicht überlegen Sie sind die Sache in diesem Sinne. Was Ihr Herr Bruder [Bruno Marx] dann fertigreparieren kann, würde man am besten gleich nach Dresden senden. Auf den Frachtbrief können Sie ja ruhig noch vermerken: 'Dr. Rück, z.Zt. Sachsenhof', unter die Firma.

Ich hoffe Ihnen mit diesen Mitteilungen gedient zu haben, bin aber auch für jeden anderen Weg des Abtransportes zu haben. Ich halte aber den von mir angeregten Weg für vollkommen gefahrlos und einwandfrei.

Mit freundlichen Grüssen von Haus zu Haus bin ich // Ihr"