"Sehr geehrter Herr Doktor!
Ihr wertes Schreiben und den Scheck von [R]M. 100,- habe ich erhalten und danke bestens dafür.
Die Kiste mit der Streichguitarre [Guitare d'amour bzw. Arpeggione, wohl MIR940] ist ebenfalls gut angekommen, nur lese ich auf dem Frachtbriefe: 1 Guitarre, 1 Viola d'amore, ist aber nur dies eine Instrument in der Kiste. [Siehe Rücks Antwortbrief.]
Das Griffbrett betreffend, so bin ich der Meinung, daß dasselbe historisch richtig mit Bünden ist und wollen Sie bitte entscheiden ob ich nach Angabe des H. Prof. [Willy] Kühne die Bünde mit dem Holz ebenfeilen soll, dann kann man ja das Instrument eher eine Gambe nennen als Streichguitarre. Ein neues Griffbrett halte ich für unnötig. Wohl kann man auch die Bünde etwas niedrer machen, sie sind ja reichlich hoch und scharfkantig, aber der H. Prof. möchte sie wohl ganz eben haben.
Die Rechnung v. Zimmermann u. Co. lege ich bei. Für die kl. Violine waren Stahlsaiten geliefert, welche ich sofort wieder zurücksandte.
Heute habe ich eine Kiste mit Instrumenten zur Bahn gegeben und wünsche einen guten Empfang.
Die Kiste enthält:
1 kl. Guitarre unrepariert
1 gr. Alphorn [MIR102] // M. 2.–
1 Alphorn m. Birke [MIR100] // 4.–
1 Spitzharfe // 8.–
1 Hackbrett [wahrscheinlich das mit der Brandzeichnung] // 7.–
1 Mez. Colachone // 4.–
1 Mandoline [MIR885] // 8.–
1 Mandolone [MIR883] // 75.–
1 Gitar. bat. [MIR861] // 28.–
// [Summe] 136.–
[Übersendung der Instrumente siehe Brief vom 04.11.1932 und 14.02.1933.] Ich habe mir erlaubt zugleich die Berechnung für meine Arbeit und div. Auslagen anzufügen.
Mit hochachtungsvollen Grüßen auch Ihren geehrten Herrn Bruder [Hans Rück] // Ihr sehr ergebener // Otto Marx."