"Sehr geehrter Herr Doktor!
Ihr wertes Schreiben mit den Skizzen dankend erhalten. Betreffs des Flügels [MIR1115] kann ich jedoch noch nichts bestimmtes schreiben bevor ich denselben gesehen habe. Die Zuganlage besteht jedenfalls in Fortezug, Tuchzackenleiste, Pianozug durch Verschiebung (Öffnung im Klaviaturboden) und vermutlich Fagottzug. Der Fußsteg wäre, wenn er sonst noch im Takt [sic], am besten zu flicken. Die Lyra muss den Einschnitten nach sehr breit sein und ist die Stuttgarter wohl nicht geeignet. Eine Skizze liegt bei. An den Füßen wird der Steg bis an den Ansatz hochgeschoben und dann entweder durch Feder oder Schraube festgehalten. Andere haben am Steg kleine Füßchen und oben nur kleine Vertiefungen wo die Füße eingesetzt werden. Ich muß es eben erst einmal sehen, vielleicht bin ich kommenden Sonntag in Dresen.
Haben Sie vielen Dank für die Apfelbaumsendung, da ist mir schon eine ganze Zeit geholfen.
Nun will ich Ihnen auch die Quelle betr. der Blaslöcher mitteilen: Hardouin [1856]: Trèsor de Vènerie (S. 1.) (König)
[Hardouin:] Cornure de Prise (S. 35) (Reiter)
Die Arpeggione [MIR940] habe ich in gewünschter Weise geändert und habe ich jetzt auch die Saiten auf Darm gesponnen erhalten. H. Zimmermann [Hermann Israel, Firma Zimmermann & Co.] schreibt mir allerdings etwas merkwürdig über die Haltbarkeit. Dann dürfen ja bei sämtlichen Streichinstrumenten die gespommem Darm Saiten nicht halten. Die Hackbrettwirbel habe ich ebenfalls erhalten. – Horn habe ich schon gebogen aber nicht in dieser Stärke und so starker Biegung.
Mit hochachtungsvollem Gruß von Haus zu Haus // Ihr sehr ergebener // Otto Marx."