"Sehr geehrte Herren!

Montag beginne ich meine Ferien und reise zuerst 3 Wochen an die Ostsee und ist vorl. meine Adresse: Stralsund (Ostsee) Hans Buchtstr. 15. Danach wäre ich gern bereit zu Ihnen zu kommen, meine Ferien gehen am 5. Sept. zu Ende. Es würde mich freuen von Ihnen zu hören, wenn es Ihnen gelegen ist, da Sie, wie ich Ihrem Schreiben entnehme, auch verreise[n] wollen. Zu H. Langhammer zu gehen langt mir die Zeit nicht mehr, habe aber heute H. [Franz] Laugwitz gebeten den braunen Drappestoffstreifen mit Musterzeichnung dort abzugeben.

Zu dem Schreiben des. H. Dr. [Werner] Danckert, welcher auch vergangen[en] Samstag bei mir war, kann ich nur sagen, wenn die Herrn Wissenschaftler anfangen zu praktizieren, kommt selten etwas gutes heraus, da wäre doch besser den Fachmann gelten zu lassen. H. Langhammer war auch bei mir und habe mit ihm die Belederung besprochen und bin nun erstaunt, daß er ganz andere Leder verwendet hat. Ich fragte ihn nach seiner Bezugsquelle und das ist – Eisenberg Geyer –. Ein Urteil der 4 Lederproben erübrigt sich von selbst.

Ich habe 2 Sendungen Saitenproben erhalten und habe flüchtig ein paar Proben mit guten Erfolg gemacht. Die Dissertation v. Brunner [1933] liegt in unserer Bibl., habe aber bei dem gegenwärtigen Betireb zu Semesterschluß nicht die Zeit dafür. – So wäre also der Schneider bezahlt, nun wird es Zeit daß ich meinen Bankier bezahle, nochmals herzlichen Dank. – Bitte vorl. keine Sendung an meinen Bruder [Adolf Marx], da dieser auch verreist ist.

Ein herzliches 'Heil Hitler' von Haus zu Haus // Ihr sehr ergebener Otto Marx".