"Sehr geehrter Herr Doktor!
Mit vielen Dank erhielt ich Ihr wertes Schreiben. Ist das doch schrecklich, alles was in den Jahren mit so viel Mühe aufgebaut wurde mit einem Schlag alles vernichtet und dabei vieles was unersetzlich. Das beigelegte Schreiben über den Hergang habe ich mit grauen gelesen und füge es meinem Briefe wieder bei. // Gestern habe ich bei Zacharias gekauft was ich bekommen konnte. Werkzeuge sind gänzlich ausverkauft, er denkt in 4 Wochen etwas herein zu bekommen. Die gekauften Sachen liegen verpackt noch bei Zacharias. Für nach Gera zu fahren warte ich noch Ihren Bescheid ab, von Geyer verspreche ich mir nichts ich habe den Eindruck das der jetzige Inhaber für Klaviere nichts mehr macht. Die Klavierharfe würde ich ja gern reparieren, aber wohin mit der Kiste! Mein Keller ist so gefüllt und dabei bei mir noch der Durchbruch ins Nebenhaus der frei bleiben muß. Wenn ich noch Platz hätte, hätte ich mir schon eine Kiste von Zacharias geholt, er hat sie oben in seinem Verkaufslager stehen. Bei dem Schmahlkl. habe ich noch kein schwaches Lammleder bekommen, nun vorläufig kann es noch so stehen. Mit dem Fußgestell werde ich mich demnächst befassen. Gegenwärtig arbeite ich an der Lyragitarre. Der gesande Lederstreifen für Schmahl ist zu dick, dafür unbrauchbar.
Mein Fotoaparat ist altersschwach und kann Ihnen dafür nicht raten. Den habe ich mir vor 50 Jahren gemacht und zu der Zeit war ich einer der ersten Amateure wo man sich noch sehr primitiv behalf, auch die Objektive waren da noch sehr rückständig.
Rechn. von Z[acharias]. liegt bei.
Mit herzlichen Grüßen // Ihr sehr ergebener // Otto Marx".