Schwer lesbare Notizen von Ulrich Rück "Leb. [unleserl.] // Rück. // Dr. Rück".

"[Handschr. Luise Weigand] Sehr geehrter Herr Doktor!

2 Briefe u. Karte dankend erhalten. Heute früh ging das Paket als dringend an Sie ab. Inhalt Lüster[unleserl.] mit Fladt. Brot, 1/2 Käskuchen, Schneckennuddel[?], 1 Taube, 2 Stück kamen am Freitag von Schweigelberg hoffe daß sie gut ankomt [sic], es ist heute wohl sehr warm. 2 [Pfund] Mehl, 18 Eier u.d. Briefe. Herr Dr. haben Sie die Fleischmarke wo in der linken Ecke ist gesehen, wenn nicht, dann am Montag gleich verbrauchen. Einliegende Fett u. Fleischmarken gab mir Frau Dachlauer, ich soll sie Ihnen senden. Frl. Möbus ist noch nicht da, Herr Haid sagte, sie hätte telefoniert, sie möchte noch 3 Tage bleiben, ihr Bräutigam liege in München krank. Alois geht am Mittwoch fort, kom[m]t nur noch am Montag.

Herzliche Grüße // Luise Weigand.

[Handschr. Otto Marx] Sehr geehrter Herr Doktor!

Ihrer freundlichen Einladung habe ich gern gefolgt und habe mich heute hier eingefunden[.] Die Fahrt ging ganz gut das heist ich hatte meinen Sitzplatz aber schreklich überfüllt. Aus Ihrer werten Karte welche ich mit besten Dank erhalten habe ersehe ich, daß Sie in Wien sind. Noch dazu kommt heute mein Sohn mit Frau welcher von Rußland beurlaubt ist nach Leipzig und früh fahre ich weg. Es ist also doch 8 Tage zu früh, daß ich meine Ferien angebrochen habe. Meine liebe Gattin hat mir es erst gestern vormittag mitgeteilt wiewohl sie es schon längst weiß.

Das Clavichord habe ich in gewünschter Art behandelt. Den Zettel einkleben war eine heikle Sache, denn man kann nicht mit der Hand zwischen Saiten u. Stifte hindurch, die Fußklötze sind schon in der Clavichord u Profilzeichnung eingezeichnet, aber das Schloß geht nicht mehr, der Riegel kommt nicht mehr nach vorn, wie kann das kommen?

Mit herzlichen Grüßen Ihr sehr ergebener // Otto Marx.

Hätten wir doch lieber das Schloß mit Schrauben befestigt da hät[te] man leicht nachsehen können!"