Handschriftliche Notiz von Hans Rück am Beginn des Briefes: "erh. 1.III. HR."

Georg Kinsky bestätigt Ulrich Rück den Brief von Hans Rück, vom 25. Februar sowie den Empfang der verliehenen Kataloge. "Betreffs der Ansichtssendung der Lengfeld'schen Buchhandlung muss wohl ein Missverständnis vorliegen, da die Bücher von Türk [1806], Berlin [1767] usw. der Firma zurückgesandt worden sind, während mir Ihr Herr Bruder schrieb, dass Sie dieselben behalten hätten." Die Lengfeld'sche Buchhandlung würde Rück das Buch von Schuster (1825) für 16 RM verkaufen, "und ich würde Ihnen raten, das seltene Buch sich zu diesem Preise für Ihre Bibliothek zu sichern."

Kinsky hat aus einem Kontakt mit Margarethe Steingraeber erfahren, dass Rück "das Untergestell des von ihr gekauften Cembalos [MIR1074] als unecht" beanstandet hätte. "Dazu möchte ich bemerken, dass ich dies für ziemlich belanglos halte. Bei der Echtheitsfrage und Bewertung eines alten Cembalos kommt es doch in erster Reihe auf das Instrument selbst, in zweiter Reihe auf den Kasten mit dem bemalten Deckel an. Das Untergestell ist lediglich Zutat und - wie mir von den Kraus-Heyer'schen Flügeln [heute Grassi Museum für Musikinstrumente der Universität Leipzig] erinnerlich ist - in vielen  Fällen erneuert worden, wenn es im Laufe der Zeit schadhaft geworden war. Das spielt aber m. E. keine wesentlichere Rolle als ob bei einem alten Gemälde der Rahmen noch original ist oder aus späterer Zeit stammt, und jedenfalls braucht dies Ihre Freude and der Erwerbung des schönen und klangfeinen Cembalos in keiner Hinsicht zu beeinträchtigen!"

Falls Rück an einem Klavichord interessiert ist würde Kinsky ihm das Klavichord Nr. 2 aus der Sammlung Steingraeber, des seiner Zeit "hochgeschätzten Meisters Gerlach" empfehlen, da von diesem keine weiteren signierten Instrumente bekannt sind.

Richtet Grüße an Hans Rück.