(Gutachten zur Liste mit Musikinstrumenten und handschriftlicher Ergänzung aus dem Besitz von Zimmermann & Co in Markneukirchen.)
"Instrumente bei der Firma Zimmermann, Markneukirchen
1) Engl. Baßhorn von Tabard, Lyon: nicht häufig vorkommend. Falls noch nicht vorhanden, empfehlenswert. Schätzung: 50 M
2) sog. Tenor-Viola d'amore. Erklärung als 'Baryton da braccio' wohl zutreffend. In der Größe (Länge 92 cm) dem sog. 'Englischen Violet' entsprechend. Fraglos eine Rarität, vielleicht sogar Unikum; mir ist jedenfalls ein ähnliches kleines 'Baryton da braccio' nicht bekannt. 600 M daher nicht zu hoch; immerhin könnte man versuchen, den Preis zu drücken (etwa 450 M).
3) Waldhörner [evtl. MIR86] aus der Frühzeit der Ventilisierung (mit nur 2 Ventilen) sind selten. Da ein Ventil fehlt und ergänzt werden müßte, Schätzung 30 M. [Satz mit Bleistift unterstrichen.]
4) 'Qânûn' oder 'Qânon' [Quanun (Flügelzither) MIR1312], ein arabisches Psalterion. (Normalbezug: 75 Saiten im Umfang von E-a2). Interessantes Instrument; Wert: c. 100 M. [Satz mit Bleistift unterstrichen.]
5) Trompete. Nichts Besonderes! 25-30 M.
6) frz. Saxophon [evtl. MIR478]: c. 40 M. [Satz mit Bleistift unterstrichen.]
7) Klarinette (gekauft) [evtl.MIR424]: historisch wertvoll, da aus der Frühzeit der Klarinette!
[8]-12): Klarinetten je 15 M [Wert mit Bleistift unterstrichen] preiswert, im Allgemeinen c. je 30 M wert.
13) Oboe von Streitwolf (guter Meister!). Wert: c. 40 M.
14) Colaszione: verdächtig!! Zettel wohl sicher eine Fälschung. Ablehnen!
15) Zither: c. 30 M.
16) Althorn (Clavicor) [MIR64]: in Deutschland selten. 40 M nicht zu teuer.
17) Pfeife? Photo erforderlich! Eine Art 'Double Flageolet'? 'Brwose' muß falsch gelesen sein.
18) Contrafagott (mit 5 Klappen) [evtl. MIR421]: selten! Für 60 M preiswert.
19) Schoßgeige = Streichmelodion in Violinform. 200 M zu teuer; nicht mehr wert als 100-120 M.
20) 'Violotta' (Nicht: Violetta) von Stelzner, eine große Bratsche (Stimmung 1 Oktave tiefer als die Violine, also: G-d-a-e1), die sich ihrer Unhandlichkeit wegen nicht eingebürgert hat. (s. Heyer Nr. 916). Schätzung: 75-80 M.
21) Mandola von Fabricatore, Neapel 1792 [MIR882]. Derartige Mandolen sind selten. Da die Erhaltung zu wünschen übrig läßt, Wert c. 100-125 M. [Wert mit Bleistift unterstrichen.]
(Blatt 4)
22) Glasflöte von Ch. Laurent, Paris (vgl. Heyer 1257-1259). Nur noch selten vorkommend; schöne, dekorativ wirkende Stücke! Heutiger Wert c. 150 M, evtl. auch höher.
23) Minnesängerharfe. Ob wirklich alt (d. h. aus dem Mittelalter)?? Oder vielleicht ein Theater-Requisit? Schätzung unmöglich, da eine genaue Prüfung des Instruments erforderlich wäre.
24) Ziehharmonika: c. 30-40 M.
25) Knickhalslaute: c. 150 M (nicht empfehlenswert, da ähnlich wohl bereits vorhanden?)
26) 'Harpolyre' (Art Tripelgitarre). Da nur c. 40 cm hoch, entweder ein Modell oder ein sog. Miniatur-Instrument ohne praktischen Wert. c. 30 M.
27) Engl. Violet. [MIR802] Typ selten und gesucht! Die Liebesgeigen des Salzburger Meisters Joh. Schorn sind alle gut gearbeitet. Da Instr. jedoch nicht tadelfrei und reparaturbedürftig ist, sind 400 M zu teuer; Höchstpreis etwa 300 M.
28) Angklunk (javanisches Rasselinstrument; s: S. 12/13 in Sachs' Lexikon (mit Abbildg.) Zu jedem Instrument gehören eine Reihe Bambusstäbe (verschieden großer und entsprechend abgestimmter Stäbe). Für die Sammlung nicht unbedingt erforderlich! Wert? ca. 50-60 M."