NL Rück, I, C-0444d

Georg Kinsky bedankt sich bei Ulrich Rück und seinem Bruder Hans für die "a Conto-Zahlung von [R]M 35,50" für seine Liquidationen.

Im Bezug auf den angebotenen Hammerflügel von Ignaz Joseph Senft (MIR1105)bestätigt Kinsky Rücks Ansicht, dass Hammerflügel der 1780er Jahre seltener als "Hammerklaviere jener Zeit" vorkommen (gemeint sind entweder Tafelklaviere Ende 18. Jahrhundert oder Pianinos Anfang 19. Jahrhundert, siehe Brief vom 30. Januar.)
 "Aber die Preise richten sich auch hier nach der Nachfrage. Grosse Flügel beanspruchen viel Platz uns sind daher schwer unterzubringen, werden im Allgemeinen auch nur von Instrumentensammlern gesucht, währen die leicht aufzustellenden Hammerklaviere wegen ihrer hübschen Ausstattung auch zur Ausschmückung von Musikzimmern oder Damensalons begehrt werden, der Interessentenkreis hier also ein grösserer ist. Jedenfalls sind alte Flügel weit schwerer zu verkaufen, und danach richtet sich eben de Preisfrage. Da der Flügel von Senft nach Ihrer Feststellung meisterhafte Arbeit zeigt und auch sonst ein schönes Stück ist, darf sein Wert natürlich auch höher als mit 400 [Reichs]Mark bemessen werden – es fragt sich nur, ob der Besitzer so leicht einen Reflektanten finden wird, der einen höheren Preis bezahlt!"

Verweist auf eine "gediegene ausführliche Studie" über Johann Anderas Stein die 1932 erscheinen ist. Kinsky habe ein Verzeichnis zu nachweisbaren erhaltenen Instrumenten von Stein beigesteuert. "Die Abhandlung ist abgedruckt im 50. Bande (Augsburg 1932) der 'Zeitschrift des historischen Vereins für Schwaben und Neuburg'. Vielleicht hat der Verfasser noch einen Sonderdruck, den er Ihnen abgeben kann. Seine Anschrift ist: Oberregierungsrat K. A. Fischer, Pfaffenhofen a. d. Ilm; er ist ein Nachkommen von Stein."

Wird sich um Fotos und nähere Angaben zu der angebotenen Glasharmonika aus Lübeck bemühen.

Bittet erneut um Auskunft, ob Rück ein Klavichord und eine Blockflöte abzugeben hat. (Durch Markierung am Rand hervorgehoben.)

Die Lengfeld'sche Buchhandlung in Köln wird Rück verschiedene Bücher zur musikalischen Temperatur, "das Buch von Nickl über die Zither" und den Katalog von Engel (Engel 1874) zur Ansicht schicken. "Das bei Leipmannssohn (Kat. 223 Nr. 345) angezeigte Buch von Engel (wohl Engel 1875) ist kein Katalog des Londoner Museums, sondern ein kleines illustriertes Handbuch über (meist antike und exotische) Instrumente."

Schickt Rück die beiden Bände des Katalogs vom Metropolitan Museum of Art in New York aus seiner Privatbibliothek zur Ausleihe (wohl 1903 und 1904). Empfiehlt Rück der Museumsleitung zu schreiben, falls er den Katalog selbst kaufen möchte. Vielleicht wäre dies aber auch über die Lengfeld'sche Buchhandlung möglich. "Bei einigen der dortigen Tasteninstrumenten ist übrigens Vorsicht geboten, da Mrs. Crosby Brown manche 'Raritäten' von dem bekannten Fälscher L. Franciolini in Florenz erworben hat."

Leitet das Angebot einer (nicht näher beschriebenen) Gambe von Tielke und einem Cello von Steiner an Rück weiter, zu dem er noch näheres erfahren wird.

Auch in Köln und dem Rheinland gehe die Grippe um, wenn auch mit "ziemlich glimpflichen Verlauf". Wünscht Rück gute Besserung.

Absender/Urheber Person
Empfänger Person
Datum
1933,02,02
Schreibort
Köln
Erwähnte Objekte
Hammerflügel
Tasteninstrumente
erwähnt als
Angebotene(s) Musikinstrument(e)
erwähnt als
Angebotene(s) Musikinstrument(e)
Viola da Gamba
erwähnt als
Angebotene(s) Musikinstrument(e)
erwähnt als
Angebotene(s) Musikinstrument(e)
erwähnte Institutionen
erwähnt im Zusammenhang
Suchauftrag Musikinstrument(e)
erwähnt im Zusammenhang
Bestellung Literatur
erwähnt im Zusammenhang
Kontaktinstitution
Autor(in)
erwähnte Ereignisse
Typ des Ereignisses
Preisbildung
Hammerflügel
Hammerflügel
Involvierte Person
Köln
1933,02
Typ des Ereignisses
Gutachten Marktwert
Involviertes Objekt
Hammerflügel
Marktwert
Wert von
400
Wert bis
400
Währung
RM
Involvierte Person
Köln
1933,02
Literaturreferenz
Fischer 1932
Nickel/Nickl 19??
Engel 1874
Engel 1875
Metropolitan Museum of Art 1903a
Metropolitan Museum of Art 1903b
Metropolitan Museum of Art 1904