"Lieber Herr Dr. Rück,
Auf Ihre w. gestrige Karte teile ich Ihnen mit, dass die gewünschte Ansichtssendung der Bücher aus dem neuen Lengfeld'schen Katalog 46 heute an Sie abgegangen ist. Nr. 327 (Welch) war zwar bereits verkauft; Nr. 334 (Backofen) ist anderweits zur Ansicht verschickt und folgt noch, falls es der Besteller nicht behält. Zum Ausbau Ihrer Bibliothek halte ich die meisten der von Ihnen ausgewählten Bücher empfehlenswert; nur Nr. 354 (Rambosson [1878]) benötigen Sie nicht, da es lediglich ein verkürzter und schlecht gedruckter Auszug von Nr. 353 ist. Nr. 344 (Wei[t]zmann) ist wegen der darin enthaltenen Geschichte des Klaviers wichtig, ebenso Nr. 352 (Panum) durch sein reiches Bildmaterial. Inhaltlich gut und gediegen ist auch Nr. 336 (Brinsmead). Nur Nr. 335 (André) dürfte veraltet sein, und Nr. 337 (Kützing) ist mir leider nur dem Titel nach bekannt.
Das schöne Portrait von [Carl] Philipp Emanuel Bach, da ich Ihnen am vorigen Donnerstag zur Ansicht sandte, werden Sie hoffentlich erhalten haben. Sie schrieben mir, dass Sie ausser dem Beethoven' [sic] Blatt auch einen Haydn-Stich behalten wollen. Da hierdurch und die im Laufe d[e]s. M[ona]ts. erteilten Auskünfte usw. unser Konto mit einem Guthaben zu meinen Gunsten schliesst (genaue Aufstellung folgt, sobald ich Ihre entgültige Entscheidung über die Porträts habe), wäre ich Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir wieder mit einer fr[eun]dl[ich]. baldigen Ueberweisung von 40 Mark über die Ultimo-Misère hinweghelfen könnten! - Bitte teilen Sie mir auch mit, was Sie an alten Cistern bereits besitzen; evtl. könnte ich Ihnen eine preiswert beschaffen.
Mit besten Grüssen an Ihren w. Herrn Bruder [Hans Rück] // Ihr stets ergebener // [handschriftlich] Dr. G. Kinsky".
Handschriftliche Ergänzung am Rand: "Als Nürnberger sollten Sie sich eigentlich auch Nr. 324 (Doppelmayr) nicht [en]tgehen lassen!"