Ulrich Rück dankt für Georg Kinskys Brief vom 2. Februar. Legt dem Brief "weitere [R]Mk. 60.- in Noten bei und [R]Mk. 4.50 in Marken, sodass damit der erbetene Vorschuss geleistet ist."
Hat Karl August Fischer (wegen dessen Text über Johann Andreas Stein, Fischer 1932) angeschrieben. "Ich möchte natürlich lieber einen Original Stein-Flügel als einen Senft-Flügel erwerben. Aber wo kann man heute einen Stein-Flügel auftreiben?" Betont erneut, dass "man glauben könnte" Stein und Senft hätten zusammen gearbeitet, da die Ähnlichkeit zwischen den Mechaniken so groß ist. Hat Kinskys Einschätzung zum Wert des angebotenen Senf-Hammerflügels (MIR1105) an seinen "Gewährsmann", Otto Frank in München, weitergegeben. "Sollten Sie jedoch einen käuflichen Stein-Flügel wissen, würde ich diesen natürlich vorziehen. Neupert soll voriges Jahr einen solchen erworben haben. Ich habe ihn nicht gesehen und kann kein Urteil abgeben."
Hat "eine Anzahl Clavichords doppelt" und könnte sehr wahrscheinlich etwas davon entbehren. Bittet um Auskunft, welche Art von Klavichord gesucht wird, "ob ein bundfreies oder ein gebundenes mit zwei gebrochenen Untertasten. Ich denke, dass wir vielleicht jeden dieser Wünsche befriedigen könnten." Es ist aber nur ein bundfreies als Dublette vorhanden, das vor einem Verkauf von Otto Marx in Ordnung gebracht werden müsste. Schlägt vor, die Preiseinschätzung Kinsky zu überlassen, "denn Sie sollen auch dabei eine Provision verdienen. Die Reparaturkosten schätze ich auf ca. [R]Mk. 150.-, weil das Instrument, wenn es gut werden soll, vollkommen auseinander und wieder zusammengesetzt werden muss, was Ihnen ja auch bekannt ist."
In der Sammlung Rück sind eigentlich keine Dupletten von Blockflöten, "da die Blockflöten gleicher Grösse verschiedene Stimmungen haben und man nie weiss, ob man nicht für irgend eine alte Aufführung gerade die Stimmung braucht, die man verkauft hat." Verweist aber auf "eine Quelle in München" die einmal Blockflöten angeboten hat, allerdings für ca. 150 RM. Hat den Anbieter bereits kontaktiert und hofft auf schnelle Rückmeldung.
Hat heute über Steinway in Hamburg die Kataloge des Metropolitan Museums of Arts bestellt (unklar, welche der vielen Kataloge gemeint sind). "Für diese Leute ist es eine Kleinigkeit die Kataloge zu beschaffen."
Wäre an einer Gambe von Tielke interessiert, wird aber die Kosten nicht aufbringen können. Die Sammlung Rück sei mit Gamben kaum ausgestattet. Hat erst kürzlich erfahren, dass im vergangenem Jahr eine Tielke-Gambe in Markneukirchen verkauft worden ist. Bittet um Beschreibung und Preis. Ist am Cello von Stainer nicht interessiert. "Wir haben ein Widhalm-Cello [MIR840 oder MIR2059] und dieses genügt meines Erachtens zur Belegung des Typs. Immerhin werden mich auch noch die Einzelheiten interessieren." Empfiehlt Kinsky das Cello auch Hug & Co. in Zürich anzubieten – in Bezugname auf Rück.
Bittet die Lengfeld'sche Buchhandlung zur Ansichtssendung noch weitere Bücher beizulegen "aus Katalog Nr. 39 [Lengfeld 1932a]:
Nr. 863 [Kinkeldey 1910], Nr. 892 [Sauerlandt 1922], Nr. 898 [Seiffert 1899], oder 912 [Weitzmann 1863] (welches das Bessere für uns ist, Seifert oder Wei[t]zmann), Nr. 896 [Schneider 1890], ferner Nr. 897 [Schuster 1825], obwohl ich diesen Preis für enorm hoch finde.
Vielleicht lässt sich über Senft etwas finden in einem Buch, das Sie in Kinsky - Katalog, Band II, Seite 666 zu Seite 270 als Nachtrag erwähnen, Paul von Stetten, die vornehmsten Merkwürdigkeiten der Reichsstadt Augsburg."