(Maschinenschriftliche Liste von Musikinstrumenten aus dem Besitz der Firma Zimmermann & Co. in Markneukirchen. Soweit nicht anders gekennzeichnet handelt es sich bei den Preisen in eckigen Klammern um handschriftlich, mit Bleistift ergänzte Preise von Ulrich Rück. Am rechten Rand abgeschnittene Buchstaben und Satzzeichen ebenfalls in eckigen Klammern ergänzt.]
Siehe auch die handschriftliche Egänzung der Liste und zugehöriges Gutachten Georg Kinskys.)
"1. engl. Baßhorn No 63 – lll [// 60.- //], ganze Länge 95 cm. Signatur Tabard à Lyon, untere [sic] Korpus aus Holz, schwar[z] lackiert mit Malereien aus Goldbronce, Stürze innen rot lackiert, mit Goldbronce bemalt, äußerer Rand der Stürze rot mit Gold lackiert Einführunsstelle der Stürze in den Korpus lädiert, 3 Klappen aus Messing, Abbildg. Sachs Lexikon [Sachs 1913] Seite 37, jedoch Korpus noch deutlich sichtbar, daß er aus 2 zusammengelegten Röhren aus einem Stück besteht, unten verbunden. Der Korpus ist also nicht wegen der Sachs-Abbildung zweihälftig. 1351 der Berliner Sammlung [Sachs 1922] entspricht ganz genau dem Instrument, nur hat es runde Stürze.
1 Tenor-Viola d'amour // No120 // [600.- //], ohne Signatur, hübsches Engelköpfche[n,] ganze Länge 92 cm. Korpus rückwärts 44 cm. – 19,8 – 24,8. Boden gewölbt, ebenso Decke. 2 große F-Löcher. Steg Original. 5 Spielsaite[n,] 9 Resonanzsaiten, welche seitlich neben und unterhalb des Griffbretts durchlaufen, unterhalb des Saitenhalters auf einem Steg aufliegend und unten an der Zarge befestigt sind. Das Instrument hat eine Zarge welche in der Mitte quer, oben und unten längs fourniert ist. Rand auf allen Seiten überstehend, Zargenhöhe knapp 5 Centimeter, unter dem Griffbrett eine kleine Rose. Breite des Wirbelkasten oben am Chorholz 10,5 cm.
Handschriftliche Ergänzung am Ende der Seite: "Neben dem Griffbrett sind die schräg herablaufenden Resonanzsaiten noch oben durch ein durchbrochenes braockgeschnitztes Brett verdeckt. Unten ist der Hals frei, die Resonanzsaiten kann der Daumen zupfen. Also eine Art 'Baryton da braccio'!" In weiterer Handschrift (Kinsky?) ergänzt: "(Richtig!)"
1 Waldhorn [evtl. MIR86] // No 61 // [50.- //], Stürze innen schwarz mit Gold bemalt, 2 Ventile von denen eines fehlt. Kreisdurchmesser 30 cm. Stürzendurchmesser 29 cm. Abbildg. etwa Sachs 978 [Sachs 1922] jedoch schon etwas reicher in den Bögen.
1 Kanon [Quanun (Flügelzither) MIR1312] No 22–473 [// 150.- //] exotisches Instrument, 3 mal 24 Drahtsaite[n] ['Draht' handschriftlich unterstrichen] sind an hölzernern Wirbeln und laufen vor den Wirbeln durch einen eingeschlitzten Steg. Sie liegen rechts davor auf einen Balustratensteg und sind rechts in den Saitenhängestock eingeschlungen. Das Instrument hat die Form der linken Hälfte eines Trapezes, untere Länge 103, obere Länge 35, linke Trapezseite 81 rechte senkrechte 37 cm, Korpushöhe 5 cm. 3 aus der Decke geschnittene Rosen, obere Anhängesteg los [sic], Decke rechts vom Balustratenste[g] unterbrochen und 5 rechteckige mit Pergament überzogene Felder freilassen.
1 Trompete No 60 – 18 [// 40.- //] mit 3 Pumpventilen, ganze Höhe mit Originalmundstück 54 ½ cm Stürzendurchmesser 14 ½ cm, oben fehlt das Verbindunsstück zwischen Anblasebogen und oberstem Ventil.
Blatt 2
1 französ. Saxophon [Bassklarinette MIR478?] [// Nr. 65 // 60.- //], Signatur Buffet Crampon à Paris, Korpus Holz, Trichter und Anblase-S Messing, ca. 20 Klappen, ganze Höhe 77, Durchmesser des Schalltrichters 14 ½ cm,
1 Schalmei [Klarinette MIR424??] No 82, 2 Klappen in Wülsten gelagert, Klappen viereckig, 6 einfache Grifflöcher vorne, 2 Löcher hinten, Signatur J.G. Zenker mit darüber liegende [sic] Verzierung, Anblasvorrichtung ein einfaches Rohrblatt, darunter [letztes Wort handschriftlich ersetzt durch 'und'] Birne." Handschriftliche Ergänzung: "1Stück."
Handschriftliche Streichung des Wortes "Schalmei", Notiz: "Klarinette // gekauft!"
1 Klarinette [// 15.- //], Kruspe Erfurt, ganze Länge 36 cm. 7 Klappen, in Wülsten und Böcken, 6 einfache Löcher.
1 Klarinette [// 15.- //], Länge 48½ cm. No 75, in Wülsten und Böcken mit Messingfutter, 9 Klappen, ohne Signatur, 6 einfache Löcher.
1 Klarinette No 73, [// 15.- //] Länge 69 ½ cm, Kruspe Erfurt, 11 Klappen, in Wülsten und Böcken gelagert.
1 Klarinette, [// 15.- //] Grundmann Dresden, Länge incl. Birne 60. cm, Schnabel fehlt. 12 Klappen, 1 Brille über den unteren 2 Löchern, 7 Löcher davon das 3. von oben gedoppelt.
1 Klarinette // No 72 // [15.- //] Sax Facteur du Roi, à Bruxelles, Länge mit Schnabel 69 ½ cm moderne Klappen, in Metallkapseln auf Metallplatten, Klappen vorne halbkugelig, 12 Klappen, darunter 2 langstielige mit Rollen. Oberstück defekt und bereits genagelt."
[Die 5 Klarinetten sind von Hand zusammengefasst.]
"1 Oboe [// 50.- //] 6 einfache Löcher, im Schalltrichter ein kleines Loch, Streitwolf Göttingen, 13 Klappen, ganze Länge 58 cm. ohne Rohrblatt Klappen auf Böcken, rund in Neusilber, Etikette Seger, St. Gall[en]
1 Colaszione [// 500 .- //], Länge 150 cm, 3 Wirbel, Korpus Breits [sic] 29,2, Höhe bis Halsbeginn vorne 44 cm, Halslänge bis zum Chorholz 93 cm, 21 Darmbünde, Höhe der Muschel 14 cm, bestehend aus 25 plus 2 Spänen ausgehölt mit zwischenliegenden schwarzen Adern. Wirbelkasten mit viereckiger Platte, auf der Decke um die Rose ein Pergamentring, ausgestanzt. Die Rose aus 5 Blättern bestehend extra von unten in die Decke eingesetzt, aus dunkelbraunem Holz. Decke breite Wurmgänge und verdächtig [letztes Wort nachträglich unterstrichen]. Löcher im Wirbelkasten seitlich ausgefranzt." Handschriftliche Anmerkung am Rand: "Zettel Pellegrini Brecia 1640, aus Samml. Levy Paris!!"
1 Zither // No 15 //, Decke No 400 [// 40.- //], mit Blumenmalerei und Lorrbeerguirlande um das runde Schalloch. Oben Löwenkopf, Griffbrett vier Melodiesaiten 27 [Zahl von Hand unterstrichen] Bünde, Chorholz mit gerechnet. 21 [Zahl von Hand unterstrichen] Begleitsaiten" Handschriftliche Ergänzung: "!!!"
1 Althorn, Clavicor [MIR64] // No 62 // [40.- //], von Guichard, Paris Abbildg. Sachs, Berliner Katalo[g] [Sachs 1922] No 3111, 2 Ventilknöpfe fehlen.
1 Pfeife [// ? //] mit 2 Löchern, No 101, Aufdruck Thos. Brwose, 13 Hanway Street London, New Patent erstes Loch A-1 [wohl a1], zweites Loch G-2 [wohl g2].
1 Contrafagott [MIR421?] [// 60.- //], im Stiefel 3 Klappen, oben 2 Klappen, 172 lang.
1 Schoßgeige No 14 [// 200.- //], Korpusgröße 41 ½ cm, ohne Zapfen, Zargenhöhe 6,7 cm Biskuitform, F-Löcher, 4saitig, Decke und Boden gewölbt, ohne jeglichen Überstand. Ohne Signatur, Gesamtlänge 74 cm, Korpusbreite oben 24,2, unten 28,8, Länge der schwingenden Saite vom Chorholz bis zum Steg etwa 41 cm. Steghöhe 6 cm. Das Instrument ähnelt 1113 Gewerbemuseum Markneukirchen [heute Musikinstrumentenmuseum].
1 Violetta [nachträgliche Korrektur von Hand zu 'Violotta'] Dr. Stelzner [// 100.- //], Wiesbaden 1892, Korpuslänge 41 cm, Breite 24 – 29,5 cm Abbildung Sachs [1922] No 796.
1 große Mandoline [Mandola MIR882] [// 150.- //] Giovanni Battista Fabricatore", handschriftliche Ergänzung "bestes Mitglied", "fecit An. 1792 in S. M. del' Ajuto Napoli, gedruckter Zettel mit verzeirtem [sic] Rand, viermal zwei Saiten, ganze Länge 78 cm, Korpus-Breite 23,5 Korpushöhe vorne bis Halsbeginn 37 cm, Decke mit Palisanderblatt, Einlagen aus Perlmutter, Originalsteg, Decke durchgedrückt mit Wurmgängen, ein Teil der Elfenbeinumrandung fehlt, Hals rückwärts mit Elfenbeinstreifen, Korpushöhe 20 cm. Korpus aus gehöhlten Spänen bestehend, Wirbel vermutlich neu weil schwarz. 15 Bünde". Handschriftliche Anmerkung am Rand: "Mandola".
"1 Mandoline No 33, laut Katalog, sehr gut erhalten, ohne Fehler, mit Originalwirbeln, reich mit Perlm. eingelegt, geschr. Zettel, Orig." Satz von Hand durchgestrichen, Anmerkung: "haben wir schon!"
"Blatt 3
1 Contrafagott ohne Namen, im Etui, sieht wie neu aus
1 Cither No 21 Mittenwalder Form, 3 Melodiesaiten, 9 Begleitsaiten, 18 Bünde, Decke mit Herz und kreisrundem Loch, Boden offen, alte Ringschraubenwirbel.
1 Cither No 19 Mittenwalder Form, Zwiebackumriß, 4 Melodie- und 18 Begleitsaiten, 21 Bünde, unterer Steg gerissen, kreisrundes Schalloch. Alte Ringschraubenwirbel. Käme ev. in Betracht
1 Cither No 20, Etikette Jacob Schmidtbauer, Regensburg, 3 Melodie- 7 Begleitsaiten, 21 Bünde, Wirbel mit Loch, rund, oben länglich vierkantig, Zwiebackform, Stimmstock oben unsimetrisch, ähnlich Sachs [1922] 2250 also nach rechts ansteigend.
1 Bogen No 3, Stange kaneliert,
1 Bogen No 2, wahrscheinlich für Gamba,
1 [Bogen No] 9"
Zusammenfassung aller Instrumente auf Blatt 3 und Notiz: "Schätzung unnötig, wird nicht gekauft!"