"Sehr geehrter Herr Doktor!
Bei der Rückkehr von einer Reise nach Leipzig und Frankfurt finde ich Ihre werten Schreiben vom 9. und 11. ds. Mts. vor und überreiche Ihnen einliegend Scheck a/
MK. 36.50 [folgende Zahl handschriftlich] #798334
der städt. Sparkasse Nürnberg, Konto 940, zum Ausgleich meines Kontos. Ich gehe mit Ihrer Abrechnung einig.
Ich werde jetzt wahrscheinlich 1-2 Monate wenig oder garnichts von mir hören lassen, da ich im August in Urlaub gehe. Sollten Sie jedoch irgend welche Angebote haben, so bitte ich mich nach Nürnberg zu verständigen, von wo mir die Post jederzeit nachgesandt wird. Nach wie vor interessiere ich mich für einen Streicher-Flügel, jedoch von Streicher Vater [gemeint ist wohl Streicher Mutter, Nannette Streicher], nicht von Streicher Sohn [Johann Baptist Streicher], möglichst einen abwärts schlagenden und für einen Original [Johann Andreas] Stein-Flügel, ebenso für eine kleine Gambe.
Für das mir angebotene Stammbuch, über das ich übrigend schon von anderer Seite hörte, habe ich kein Interesse, ich habe es aber heute an das musikhistorische Seminar, Professor Dr. Steglich, Erlangen, offeriert. Vielleicht interessiert sich das Seminar dafür.
Die Geschäfte gehen z. Zt. in unserer Branche sehr schlecht, alles geht in Ferien und in Urlaub und die Gelder gehen katastrophal schlecht ein. Hoffen wir, dass dies im Herbst besser wird.
Mit freundlichen Grüssen auch von meinem Bruder [Hans Rück] // Ihr ergebener".