NL Rück, I, C-0444d

"Lieber Herr Dr. Rück,

Ihre Ansicht, dass die Phsyharmonika von Haeckl eine gute Erwerbung wäre, teile ich durchaus, da dann zusammen mit der Aeoline von Eschenbach (im Bonner Giraffenflügel [MIR1185]) die beiden wichtigsten Namen aus der Frühgeschichte des Harmoniums in Ihrer Sammlung [Rück] vereinigt wären. Dazu kommt, dass ausser Heyer Nr. 313 [heute Museum für Musikinstrumente der Universität Leipzig] bisher kein zweites Instrument von Haeckl bekannt war; auch im Museum der Gesellschaft der Musikfreunde zu Wien ist keins vertreten.

Dass es sich im ein historisch wertvolles Stück handelt, wird dem Besitzer wohl nicht bekannt sein, und ich nehme daher an, dass keine übertrieben hohe Preisforderung gestellt wird. Als Höchstgebot würde ich ca. 150 Mark vorschlagen.

Zum Wortlaut des Firmenschilds, Zeile 2 u. 3: 'verfertigt auch'. Entweder fehlt hier das Wort 'Piano-Forte' (vielleicht verwischt und unleserlich?) oder es heisst: 'verfertigt und Erfunden ...' - Zu der handschriftl. Stimmanweisung: Wie lautet das 2. Wort in der 4. Zeile? Vielleicht 'Wax' d.h. 'Wachs'?

Die Abhandlung von W. Lückhoff [1902] besitze ich leider nicht mehr; sie ist mit nach Leipzig gewandert. Vielleicht ist die Schrift aber noch beim Verlag Paul de Wit in Leipzig zu haben. Es handelt sich um einen Sonderdruck einer im XXII. Band der Zeitschrift für Instrumentenbau erschienenen Aufsatzreihe (s. Heyer-Katalog I [Kinsky 1910], S. 286). Sollte der Einzeldruck vergriffen und nicht mehr zu haben sein, stelle ich Ihnen den betreff. Band der Zeitschrift gern leihweise zur Verfügung.

Die Orgel auf Schloss Dallenstein zeigt zwar - soweit es aus der Bleistiftskizze ersichtlich ist - Barock-Ausstattung, dürfte aber nach der Ausstattung der Tastatur (Untertasten schwarz, Obertasten weiss) erst in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts gebaut worden sein. Es ist fraglos ein schönes, dekoratives Stück; zudem kommen derartige grosse Positive mit Pedal-Klaviatur nur noch selten vor. Schätzung (in Anbetracht der sicherlich nicht geringen Instandsetzungskosten): 800 bis 1000 Mark.

Zeichnung und Angaben über den Cello-Saitenhalter finden Sie auf beigelegtem Blatt.

Mit herzlichem Dank für die übersandten 40 Mark und freundlichen Grüssen auch an Ihren w. Herrn Bruder [Hans Rück] // Ihr sehr ergebener // [handschriftlich] Dr. G. Kinsky".

 

[Am Ende und auf der Rückseite des Schreibens befindet sich ein handschriftlicher Brief von Ulrich an Hans Rück.]

Absender/Urheber Person
Empfänger Person
Datum
1933,10,09
Schreibort
Köln
Erwähnte Objekte
Physharmonika
Tasteninstrumente
erwähnt als
Gutachten
Angebotene(s) Musikinstrument(e)
Giraffenflügel mit Äoline
Tasteninstrumente
erwähnt als
Vergleichsobjekt(e)
Bestandsobjekt(e)
Physharmonika
Tasteninstrumente
erwähnt als
Vergleichsobjekt(e)
Tasteninstrumente
erwähnt als
Detailinformation(en)
Angebotene(s) Musikinstrument(e)
erwähnte Personen
erwähnte Institutionen
erwähnt im Zusammenhang
Sammlungsbestand
erwähnt im Zusammenhang
Angebot Literatur
erwähnte Ereignisse
Typ des Ereignisses
Gutachten Marktwert
Involviertes Objekt
Physharmonika
Marktwert
Wert von
150
Wert bis
150
Währung
RM
Involvierte Person
Köln
1933,10,09
Typ des Ereignisses
Gutachten Marktwert
Marktwert
Wert von
800
Wert bis
1000
Währung
RM
Involvierte Person
Köln
1933,10
Literaturreferenz
Lückhoff 1902
Kinsky 1910