Personenname
Franciolini, Leopoldo
Allgemeiner Kommentar
<p>Sämtliche Angaben zur Biografie, sofern nicht anders gekennzeichnet, nach Kottick 2003, S. 403-405.</p><p>&nbsp;</p><p>Antiquar in Florenz, bekannter Musikinstrumentenfälscher. Spezialisierte sich auf Fälschungen von italienischen Cembali, überwiegend aus dem 16. und 17. Jahrhundert aufgrund der höheren Wertschätzung der älteren Instrumente. Dabei &nbsp;signierte er viele Instrumente mit den Namen berühmter Instrumentenmacher, wie etwa <span typeof="http://id.gnm.de/ont/rueck/Person" about="http://projektdb.gnm.de/rueck2015/content/rueck_Person2d5d2" class="wisski_anno wisski_anno_class_1 wisski_anno_approved wisski_anno_vocab_2 wisski_anno_uri_http%3A%2F%2Fprojektdb.gnm.de%2Frueck2015%2Fcontent%2Frueck_Person2d5d2 ">Bartolomeo Cristofori</span>, Dominicus Pisurenis oder Girolamo Zenti, wobei die Namen häufig falsch geschrieben wurden. &nbsp;</p><p>Häufig „verbesserte“ Franciolini Instrumente, um höhere Verkaufspreise zu erzielen. So wurden beispielsweise zunächst nur als einmanualig gebauten Cembali nachgebaut und als zweimanualige Instrumente verkauft.</p><p>Aufgrund der mangelnden Kenntnisse über Musikinstrumente war es zu dieser Zeit kaum möglich die Fälschungen als solche zu identifizieren. Außerdem wurde der größte Anteil von Ihnen zur Ausstattung und Dekoration von Salons gekauft. Insofern war der eigentliche musikinstrumentalische Wert von Cembali für die meisten Käufer weniger interessant.</p><p>1908 beabsichtigte Franciolini einige gefälschte Instrumente an bekannten deutschen Instrumentensammler, <span typeof="http://id.gnm.de/ont/rueck/Person" about="http://projektdb.gnm.de/rueck2015/content/rueck_Personc646" class="wisski_anno wisski_anno_class_1 wisski_anno_approved wisski_anno_vocab_2 wisski_anno_uri_http%3A%2F%2Fprojektdb.gnm.de%2Frueck2015%2Fcontent%2Frueck_Personc646 ">Wilhelm Heyer</span>, zu verkaufen. Höchstwahrscheinlich war er über Heyers guten Ruf als Spezialist für Musikinstrumente nicht informiert. Wie zu erwarten, konnte Heyer die Fälschungen rechtzeitig erkennen. Anschließend wurde Franciollini zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, die später durch eine Geldstrafe ersetzt wurde. Daraufhin setzte er seine illiegale Beschäftigung mit Fälschungen fort, wobei er keine Instrumente mehr in Deutschland verkaufte (Brauchli 1998, S. 297-298).</p><p>&nbsp;</p><p>Weitere Informationen auf <a href="https://en.wikipedia.org/wiki/Leopoldo_Franciolini" target="_blank">Wikipedia</a> [20.06.2016].</p>
Geburtsdaten
Geburtsdatum
1844,03,01
Sterbedaten
Sterbedatum
1920
Beruf
Instrumentenbauer(in)
Funktion
Instrumentenfälscher
Referenzierte andere Person
Referenzierte Person
Franciolini, Luigi
Typ der Referenz
Sohn
PND-Nr
118992686
Literaturreferenz
Brauchli 1998
Kottick 2003