"Betrifft: Ausbildung von Instrumenten-Restauratoren in der Werkstatt des Staatlichen Musikinstrumenten-Museums, Berlin.
Von Ihrem Vorschlag habe ich mit Interesse Kenntnis genommen und würdige durchaus die Gründe für die von Ihnen skizzierte Lösung.
Grundsätzlich stimme ich auch Ihrem Vorschlags zu, zumal die technischen Voraussetzungen im hiesigen Museum gegeben sind. Schwierigkeiten sehe ich nur bei der praktischen Durchführung.
Die Anstellung von jungen Instrumentenbautechnikern durch das Staatliche Institut ist nicht möglich. Dieses Verfahren würde ausserdem auch insofern nicht durchzuführen sein, als man diesen Personen nach ihrer Ausbildung im Museum keine Stellen zur Verfügung stellen könnte.
Wenn überhaupt, so kann Ihr Vorschlag nur folgendermassen verwirklich[t] werden: die Museen, die Nachwuchs brauchen, stellen geeignete junge Instrumentenbautechniker an und ordnen diese zur Ausbildung in allen museumstechnischen Arbeiten an das Staatliche Musikinstrumenten-Museum ab, d.h. also, sie zahlen ihnen auch für diese Zeit die Bezüge weiter. Selbstverständlich können die nach hier Abgeordneten Techniker Instrumente ihres eigenen Museums hier restaurieren. Es wäre auch denkbar, dass die betreffenden Museen ihre jungen Leute in gewissen Abständen zur Schulung nach Berlin schicken, so dass die Ausbildung mehr kursartigen Charakter erhält.
Ich bin bereit, falls andere Museen an mich in dieser Frage herantreten, zur Schulung des Nachwuchses dadurch beizutragen, dass ich Herrn Hartmann mit der Anleitung und Beaufsichtigung beauftragte und die Räume der hiesigen Werkstatt dafür zur Verfügung stelle.
Es ist daher vielleicht empfehlenswert, wenn Sie sich mit den in Frage kommenden anderen Museen über die Angelegenheit verständigen würden.
I.V. // gez. Albrecht".