"Lieber Herr Professor Steglich!
Besten Dank für Bf. in eigener Sache. Mir erscheint eine mündliche Intervention weitaus besser als ein Brief, da es aber noch ein paar Monate dauern kann, bis ich nach München fahren kann, wäre, um Zeit zu gewinnen, der Brief doch das gegebenere. Diesen müssten jedoch Sie stilisieren, damit er die Sachlage u. Vorgänge klar umreißt. Bitte wählen Sie unter diesen beiden Möglichkeiten.
Dr. Koch schrieb mir inzwischen, daß klanglich das Cembalo [Halle, Inv.-Nr. MS-74] gut gefallen habe, daß Sie aber über das äußere Gewand in Ihrem Bf. an Grahmann nichts geäußert hätten. Bitte fürgen Sie in Ihrem Bericht ein, daß das Äußere dem Potsdamer [Potsdam, Inv.-Nr. 511] und Wiener Original [Wien, Inv.-Nr. SAM 762] vollkommen gleich gestaltet wurde, auch in den sehr teuren Beschlägen, es sei eine Augenweise.
Bei Beschreibung des Toncharakters wäre es gut, wenn Sie den beiliegenden Brief Dr. Koch vom 6. Juni 39 u. meine Antwort vom 10.6.39 nochmals lesen möchten, letzterer nach Ihrem Entwurf erstellt. Ich war über den Koch [schon?] Brief damals etwas ungehalten u. schon deshalb legen wir Wert darauf, daß Koch Ihren Bericht baldmöglich u. am besten durch Sie erhält, noch bevor das bereits [rettende?] Instrum. eintrifft. Denn Ihr Bericht wird Koch eine sachverständige Rückendeckung geben. Alles Liebe u. Gute zu Ostern u. herzliche Grüße von Ihren // Gebrüdern Rück."