[Handschriftl. Anm. unter dem Datum:] "erh.[halten] am 7.3. früh."

"Lieber Herren Rück,

in der Eile noch ein paar Zeilen zu den Ausführungen über die Tschudi-Kopie Maendlers [später Halle, Inv.-Nr. MS-74]. Ich lege zwei Exemplare bei, damit Sie unter Umständen, wenn Sie mögen, eines an Herrn Dr. Koch schicken können. Ich habe eben selber, auch in eigener Sache, an Herrn Stadtschulrat Dr. Grahmann geschrieben und dabei von meinem Besuch in München kurz berichtet: da[ß] sich die Stadt Halle über dieses wohlgelungene Instrument freuen könne. Ich bin allerdings nicht in die Einzelheiten gegangen, so daß die beiliegende Beschreibung eine gute Ergänzung wäre.

Wegen besonderer Erlanger Verpflichtungen konnte ich am Samstag erst mit dem Mittagseilzug fahren, sodaß ich halb sechs in München war. Ich hoffte eigentlich noch bis zu dem Mitternachtsschnellzug fertig zu werden. Doch ergab sich's, daß - mir unbewußt - Herr Dr. Luithlen im gleichen Zug wie ich von Nürnberg nach München gefahren war und nun drei Minuten nach mir bei Maendler eintraf. Da wurde natürlich das Instrument erst gemeinsam besichtigt, so daß ich zum eigentlichen Ausprobieren zunächst nicht kam und doch lieber bis zum Sonntag blieb. Übrigens habe ich Grahmann gleich mitgeschrieben, daß auch Herr Dr. L. bei der Besichtigung dabei gewesen wäre und daß er - als der jetzige Betreuer des Originals [Wien, Inv.-Nr. SAM 762] besonders maßgeband - die Kopie im Äußeren wie im Klang als äußerst wohlgelungen bezeichnete.

Die Eisenbahnfahrt war übrigens nicht so schlimm, wie ich mir das zunächst gedacht hatte. Ich hatte beidemale einen schönen Fensterplatz, und beidemale waren die Züge auf die Minute pünktlich. Dies sei Ihnen zum Trost gesagt, wenn Sie nun die Fahrt nach Gastein erwägen. Jedenfalls wünsche ich Ihnen eine ebenso gute und pünktliche Beförderung!

Alles Gute für die weitere Erholung und herzliche Grüße! // Ihr // [handschriftl.] Steglich."