"Lieber Herr Doktor,
gratuliere zur Anbeförderung der Sammlung Leibbrand! Bin espannt darauf, wie die guten Sachen aussehen! Vielen Dank für Mitteilung des Bücherverzeichnisses! Am wichtigsten scheint mir, daß ich mir endlich selber mal die beiden Heyerkatalog-Bände [Kinsky 1910 und 1912] zulege. Den Lütgendorf [Lütgendorff 1922a und b] und Wasielewski [Wasielewski 1925] könnte ich für das Seminar brauchen, vielleicht auch noch Das Lautenbuch von Ruth-Sommer [Ruth-Sommer 1920a].
Ich möchte übrigens mein nächstes Dienstag-Kolleg bei Ihnen in der Sammlung halten, wenn Sie es erlauben. Es braucht dafür nichts besonders gerichtet zu werden, da ich nichts anderes bespreche, als was schon an den letzten Mittwoch-Abenden vorgekommen ist. Ich komme etwas nach 3 Uhr. Am Mittwoch habe ich nachmittags 5 Uhr eine Fakultätssitzung in Erlangen, muß also wieder hin- und hergondeln. Die Herrschaften der Hindenburghochschul-Vorlesung haben mich gebeten, die Vorlesung künftig immer Mittwochs statt Donnerstags zuhalten, und ich habe nichts dagegen.
Was die Eisenbahnfahrtgelegenheit nach der Fränkischen betrifft: wenn der Zug morgens in Forchheim nur eine halbe Stunde später führe, könnte man ihn noch mit dem Zug ab Nürnberg 721 erreichen! Diese kleine Fahrplanänderung durchzudrücken, sollte sich doch das ganze Wiesenttal und auch die um die Sonntagserholung ihrer Bürger besorgte Stadt Nürnberg ernstlich bemühen. Da besagter Zug ohnehin ein paar Stunden in Behringsersmühle stehen bleibt, machte es wohl nichts aus, wenn er eine halbe Stunde später dort ankommt! Hoffen wir das beste! Haben Sie nicht eine Verbindung, durch die Sie diese Anregung an die hohe Reichsbahn weiterbefördern lassen können??
Mit herzlichen Grüßen // Ihr // [handschriftl.] Steglich."