"Lieber Herr Professor Steglich!
Vielen Dank für Ihre beiden Briefe.
Heute eine für Sie wichtige Mitteilung. Ich erfuhr in Klagenfurt durch den neuen Kons. Dir. Kundigraber, der Min. Dir. Fischer sehr gut kennt, dass Fischer jetzt Kurator der Prager Deutschen Akademie und der Deutschen Universität Prag seit etwa 5 Wochen sei, um dort alles zu ordnen. Ich kann nun Ihre Sache vorerst nicht bei Fischer vertreten, da ich am 25 auf der Rückreise durch München zwar versuche, ihn zu treffen, ihn aber nicht treffen werde. Nun sitzt aber Becking in Prag. Schreiben Sie an Becking: er hat szt. die Erlanger Suppe eingebrockt, die grossen Versprechungen gemacht [bekommen] und hat jetzt die allerbeste Gelegenheit, mit Fischer ausführlich zu sprechen. Wird dies sicher auch gerne tun. Wenn sie meinen Vorschlag für gut finden, so schreiben Sie sofort an Becking, denn Kundigraber, mit dem ich Fischer eine Ansichtskarte sandte, wusste nicht, wie lange Fischer in Prag amtiert. Erkundigen Sie sich am Postamt, ins Ausland müssen Briefe jetzt offen ohne Marke an PAmt aufgegeben werden, ob Protektoratsbriefe dazu gehören, und geben sie den Brief in Nbg auf, nicht in Erlangen.
Dem Berliner [Albert Protz] schreibe ich eine Karte: Herr Marx ist z. zt. seit heute hierbei mir, expertisiert mit uns allerhand und kommt auf der Rückreise durch Nürnberg, dann öffnen wir beide instrumente, und er kann die nötigen Aufklärg. bekommen. So brauchen Sie jetzt Ihre Zeit nicht zu verlieren.
Ich bin ab 26ten in Nürnberg und versuche, dort etwas zu amtieren, denn ich muss mit Haid die Bilanz bis 31ten fertig bringen, Haid geht dann vom 1. bis 15. Juli in Urlaub, dann wird er einrücken müssen.
Schünemann schrieb Bestätigung, ich bedankte mich bereits bei ihm. Ihnen hiermit meinen besten Dank für die Vermittlung.
Ich wies Protz an Schul[t]z wegen des Automatenspinetts [MIR1223], da Schultz die Noten dort hat, und an Sie wegen des neuen Davidautomaten. Protz weiss von mir, dass es ein Bidermann ist, siegniert mit Tusche B.
Bitte senden Sie mir umgehend den Berliner Katalog, den kann ich bequem auf der Heimreise studieren. hierher! also auf wiedersehen nach dem 26ten. Das Schreiben mit grossen Buchstaben geht noch langsam, ist mir auch verboten. Wagner-Jauregg war zufrieden, Scherber empfahl dringend noch 14 30 Tage Gastein, wovon ich 14 noch absolviere.
Inzwischen herzlichste Grüsse in Eile Ihrer getreuen Brüder".