"Liebe Herren Rück, vielen Dank für die zwei interessan[ten] Zeitungsartikel, die mir -hierher nachgeschickt wurden. Die Hallesche Händelfeier wurde nämlich kurz vorher telegraphisch abgesagt wegen des Verbots von Saalfeiern - der Kohlenknappheit wegen. Die Feier soll kurz nach Ostern nachgeholt werden. Ich wäre nun gleich diese Woche nach München gefahren - da fing aber am Konservatorium das Musikseminar am Freitag an. So fahre ich kommenden Samstag.- Hoffentlich ist die Erholung inzwischen gut fortgeschritten. Vielleicht sind Sie gar schon in Gastein gelandet? Vorigen Mittwoch hab ich auf der Tafelfeldstr. die Wiener Instrumente probiert. Das L.[aurenz] M.[ayer] gefällt mir sehr gut, besonders ist die Höhe zu loben, aber auch der kernige, klare Ton überhaupt. Auch äußerlich finde ich es entzückend, während H[ugo Haid], die schrägwandigen E[hrbar]-s lieber mag.-Wenn ich Ihnen etwas helfen könnte, die Hallenser mit der Auswahl von Instrumenten zufrieden zu stellen, tu ich's gern. Freilich kenne ich die einzelnen Exemplare nicht so genau wie Sie. Aber wie gesagt, wenn Sie meinen, daß ich da etwas erledigen könnte, schreiben Sie's! - Seit Samstag (gestern) ist mein Institut im Umzug in die Orangerie. Gestern wurde gepackt, morgen geht es hinüber. Aus diesem Grunde konn[te] ich auch diese Tage nicht für München benutzen.
Mit herzlichen Grüßen und allen guten Wünschen // Ihr // [handschriftl.] Steglich".