"Lieber Herr Doktor!
Heute habe ich den Rest der alten Instrumente in drei Kisten B.K.31,32,33 verpackt der Allgemeinen Transport Gesellschaft zur Weiterbeförderung in Sammelladung an Ihre werte Firma nach Nürnberg übergeben. Für das lange Cembalo hatte ich keine entsprechend grosse Kiste, dasselbe ist infolgedessen nur in Lattenverschlag verpackt und sign. B.K.34. Die verschiedenen Fussgestelle haben wir auseinander gemacht um Raum zu sparen und in die verschiedenen Kisten, wo Platz war, verteilt. Ich hoffe dass die Sendung wohlbehalten bei Ihnen eintreffen wird, und möchte Sie bitten, mir die leeren Kisten wieder zurückzusenden, und die Latten und Brettchen, welche zur Verpackung des Cembalo verwendet wurden, in einer der Kisten ebenfalls wieder zurück zu schicken, denn heute kann man jedes Stückchen Holz dringend gebrauchen.
Damit wäre diese langatmige Angelegenheit zu Ende geführt und ich möchte nicht versäumen lhnen nochmals herzlich zu danken für alle Mühe, welche Sie sich mit der Sammlung gemacht haben. Manches Stück wird ja auch zur Bereicherung Ihrer eigenen vielseitigen Sammlung beitragen, und hoffentlich werde ich noch einmal Gelegenheit haben Ihr Museum zu besuchen und mich an dem einen oder anderen Instrument in repariertem Zustand zu erfreuen. -
Unsere Ferien haben wir wieder im Montafon verbracht, wurden jedoch leider wegen Erkrankung meiner Schwiegermutter telegrafisch zurückgerufen un[d] mussten unseren Aufenthalt frühzeitig abbrechen. Hoffentlich haben Sie selbst einen schönen Sommer verbracht und befinden sich gesundheitlich wohlauf.
Wie soll es aber geschäftlich weiter gehen! Umsatz durch Verkäufe so gut wie abgestoppt. Bleibt Vermietung, Stimmungen und Reparaturen. Ich habe eine Reihe verkaufte neue Flügel und Pianos am Lager stehen, welche aus irgend welchen Gründen noch nicht zur Ablieferung gelangten, und beabsichtige, den Besitzern jetzt Lagergeld zu berechnen. Ich nehme an, dass dies auch bei Ihnen der Fall ist, und wäre Ihnen dankbar, wenn Sie mir mitteilen würden, welche Lagermiete pro Monat hier angemessen ist. Es ist doch zu berücksichtigen, dass die Instrumente bei uns nicht wie in einem Lagerhaus stehen, Flügel auf der Kante, sondern auf den Füssen, und dass dieselben auch gepflegt werden.
Die Firma Jecklin Zürich hat wohl wegen dem Reparaturteil für die Spieldose noch Nichts von sich hören lassen?
Nehmen Sie alle g[u]ten Wünsche und herzlichst Grüsse von // Ihrem // [handschriftl.] Walter Klinckerfuß."