"Lieber Herr Klinckerfuss!
Ihr Schreiben vom 8.d.M. aus Vorarlberg dankend erhalten, frage ich an, was Sie für den Neo-Bechstein haben w[o]llen und ob es ein Instrument aus der ersten oder aus einer späteren Fabrikationsserie ist. Ferner, ob es sich in gutem, d.h. vor allem spielbaren Zustand befindet. Schreiben Sie mir offen, wie Sie darüber denken und ob der Flügel für Allstrom eingerichtet ist. Ich habe mich nämlich nie mit dieser Materie befasst und lerne gerne von Ihnen.
Wir sprachen auch über Ihre Vorsetzer. Vielleicht bieten Sie mir auch diese an, es wäre nicht ausgeschlossen, dass ich einen davon nach München verschleissen kann. Diese Möbel sind ja heute bekanntlich wenig gefragt. Ich hätte auch Interesse für ein Welte-Einbau-Instrument, sei es Flügel oder Pianino. Falls Sie eine solche Rarität noch auf Lager haben, habe ich auch hierfür Interesse. Ich höre gerne wieder von Ihnen.
Demnächst komme ich nach München und werde dann die Frage des Abtransportes wieder um ein Stück weiter vorwärtstreiben. Angeblich hat die Stadt München eigene Autos, die über Land fahren: mir kommt diese Behauptung rätselhaft vor, denn ich wüsste offengestanden nicht, was die Stadt München in Stuttgart abzuholen hätte. Meines Erachtens wäre es am einfachsten, den Kram in Latten und Kisten zu verpacken und als Frachtgut zu senden. Können Sie Leihkisten zur Verfügung stellen? Ev. könnte man von Aupperle & Rieker ja ein paar neue Piano- oder Flügelkisten kaufen, die wir dann dem Museum für unsere Transporte abkaufen.
Eines der drei gleichen Tafelpianos (Hammerklaviere) werde ich wohl in meine eigene Sammlung noch nehmen ausser den Ihnen bereits in meinem letzten Brief benannten Instrumenten.
Mit besten Grüssen, auch an die Familie, und besten Wünschen für Ihre weitere Gesundung, // wie immer Ihr".