"Sehr geehrter Herr Doktor!
Herzlichen Dank für Ihren freundlichen Brief vom 9. ds. Mts. Gleich zum Voraus möchte ich Ihnen sagen, dass mir gestern Herr Dr. Walter Pfeiffer wegen der Instrumente angerufen hat und von einer Neugründung einer Abteilung musikhistorischer Instrumente in einem Museum in München sprach. Ich sagte ihm, dass ich ihm zr. Zt. überhaupt nichts über unsere Sammlung sagen, oder gar darüber verfügen könne, weil bereits Verkaufsverhandlungen angebahnt seien, deren Ausgang erst abgewartet werden müsse. Sollte von irgend einer Seite eine Anfrage an mich kommen, so werde ich mich vor Erteilung einer Antwort vorher mit Ihnen verständigen.
Innerhalb der nächsten 8 Tage bezw. bis Ende nächster Woche werde ich täglich zu erreichen sein. Sollte ich unvorhergesehenerweise nach Auswärts müssen, so werde ich Ihnen dies zeitig mitteilen.
Die Instrumente befinden sich alle in der Geißstrasse im Untergeschoss. Ich kann auf alle Fälle soviel Raum schaffen, dass jedes derselben einzeln dem Herrn Prof. v. Ficker gezeigt werden kann und würde die in Frage kommenden schon jetzt so zurecht legen, dass mit dem Vorzeigen wenig Zeit verloren geht, wenn Sie mir die hauptsächlichsten Nummern an Hand der Ihnen wieder zurückgesandten Beschreibungen nennen würden.
Für mich ist es freilich eine grosse Beruhigung, wenn Sie bei der Besichtigung gleichzeitig mit Prof. v. Ficker anwesend sind und ihm mit Ihrem fachmännischen Rat an Hand gehen.
Über den Erard-Flügel bitte ich zu verfügen. Ich freue mich, dass es Ihnen gelungen ist, einen entsprechenden Filz aufzutreiben für die Garnierung der Hammerköpfe und werde versuchen, die Ihnen bevorstehende Einzelbefilzung von Hand in Gedanken mitzuerleben.
Inzwischen bin ich mit den herzlichsten Grüssen von Haus zu Haus // Ihr // [handschriftl.] Walter Klinckerfuß."