"Lieber Herr Klinckerfuss!

Wenn wir bis zum 10.d.M. keine gegenteilige Antwort von Ihnen hören, nehme ich an, dass die gesamten Kisten hier bleiben können und wir diese dann wahrscheinlich verholzen werden.

Zweck meiner heutigen Zeilen ist, Sie an eine Sache zu erinnern, die wir persönlich seinerzeit in Stuttgart besprachen. Sie erzählten mir, dass der Erard-Flügel mit grösster Wahrscheinlichkeit aus dem Hause des Verlegers von Chopin, Schlesinger, in Paris stamme.

Sie wollten mir dafür noch dokumentarische Beweise beibringen, die Sie von ein paar alten Damen erholen wollten. Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir diese schriftlichen Unterlagen in aller Bälde übermitteln möchten, denn man weiß ja bei alten Leuten nie, wie lange sie noch das Leben haben.

Es liegt mir natürlich daran, diese Mitteilungen in unserem Archiv zu haben. Da ich die Damen nicht kenne, muss ich Sie freundlichst bemühen.

Heute war der Direktor der Münchener Kunstsammlungen bei mir im Museum und bestätigte mir, dass mein Bekannter, Herr Neuner, in Kürze seinen Vertrag erhalte und dass er bereits in allernächster Zeit mit seiner Sammlung in provisorische Städt. Räume umziehe. Damit dürfte hoffentlich in Bälde die Frage des Ankaufs Ihrer Sammlung akut werden. Ich komme mit diesem Direktor in etwa zwei Wochen wieder in München zusammen und berichte Ihnen dann wieder und hoffe, noch im Laufe des Sommers die Sache unter Dach und Fach bringen zu können.

Mit herzlichen Grüssen von Haus zu Haus // Ihr".