"Sehr geehrter Herr Klinckerfuss!

Für Ihre Neo-Rechnung vom 29.v.M. erhalten Sie anliegend unseren Verrechnungsscheck auf die Bayerische Vereinsbank Nürnberg mit

RM 1000.-

Gutschriftsanzeige erbeten.

Den unterzeichneten Revers wie von Ihnen gewünscht habe ich erneut in München angefordert.

Augenblicklich befindet sich Herr Dr. Rück, wie Ihnen schon im letzten Brief gesagt, zu einer Spezialmassage bei Herrn Prof. Dr. Kauders in Wien und Wohnt Hotel Siller, Wien I, Schwedenplatz 4.

Ich habe soeben dort angefragt, ob die Versendung der noch bei Ihnen lagernden alten Instrumente nach München jetzt erfolgen soll, damit endlich auch diese Affäre ihr Ende nehmen wird. Augenblicklich besteht zwar totale Bahnsperre für Fracht- und Eilgut, ebenso Sammelwaggons, also es wird nicht leicht sein, in absehbarer Zeit die Sendu[ng] los zu werden, kann ich mir leicht vorstellen, dass die Bahnschwierigkeiten nahezu Dauerzustand bleiben, wenn nicht noch weitere Einschränkungen zugunsten des Riesenostens diktiert werden müssen. Leider!!!

Den Wehrmachtsbericht unserer Klavierindustrie kennen Sie. So langsam erliegt alles, was privat arbeitet und Dr. Ibach sagte mir schon vor acht Tagen am Telefon, man erwarte in der oder in der nächsten Woche jegliches Herstellungsverbot für das Inland. Damit wäre unserer Branche ein Ende bereitet bis zum kommenden Frieden anno ....!

Die Aussichten sind also zehr [sic!] als rosig und kein Wunder, wenn so viele Menschen nur noch ernste Gesichter präsentieren, nicht nur die Onkels aus unserer schönen Branche.

Wegen der alten Instrumente nach München hören Sie in aller Kürze wieder von mir. Bis dahin verbleibt mit freundlichen Grüssen, hoffend, dass Sie gesundheitlich auf der Höhe sind, // Ihr sehr ergebener

1 Verr.-Scheck".