"Sehr geehrter Herr Marx!

Ich danke Ihnen vielmals für Ihre freundlichen Wünsche zu unserem 40 jährigen Geschäfts - Jubiläum und haben uns sehr gefreut, dass Sie an diesem Tage unser gedacht haben und wir danken Ihnen für Ihr freundliches Gedenken.

Wir haben in unseren neuen Räumen eine Anzahl Vitrinen eingebaut und sind jetzt damit beschäftigt, unsere historischen Instrumente schön und praktisch aufzustellen. Nun liegen bei Ihnen noch einige Instrumente zur Reparatur und wir möchten natürlich auch für diese Instrumente gleich bei der Gesamtaufstellung die richtigen Plätze vorsehen, kennen aber die Maße nicht. Ich möchte Sie deshalb freundlich bitten, mir von dem bei Ihnen liegenden Instrumenten je einen Grundriss in natürlicher Grösse auf Packpapier zu machen und die ungefähre Höhenausladung von jedem Grundriss in Centimetern anzugeben.

Unter anderem - wir haben die Korrespondenz momentan nicht zu Händen - wird noch die Archizister dort sein, sowie ein paar Bauern-Leiern. Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir diese Angaben so rasch wie möglich machen könnten.

Bei Ihrem Herrn Bruder [Bruno Marx] habe ich angefragt, welche Instrumente dort sind und wieweit sie sind. Wir haben nämlich in Italien ein Spinett von 1565 liegen und ein weiteres Spinett, das in den 17 tiefsten Tasten ursprünglich eine Pedal-Klaviatur eingehängt hatte: Bekanntlich eine sehr seltene Sache. Wir möchten diese beiden Spinette heuer noch richten lassen. Ferner haben wir das zweimanualige Spinett [gemeint ist wohl das zweimanualige Cembalo MIR1078], das seinerzeit Seifert [Hermann Seyffarth] richtete, das aber einer nochmaligen Reparatur bedarf. Letzteres Instrument möchten wir gerne bevorzugt gerichtet haben.

Der Hubert-Flügel [MIR1176] ist sehr schön geworden und ich danke auch Ihnen für Ihre ausgezeichnete Fürsorge. Inzwischen begrüsse ich Sie und Familie bestens als // Ihr ergebener".