"Sehr geehrter Herr Doktor!
Da ich gegenwärtig sehr in Arbeit stecke, komme ich erst heute zu einer und auch nur kurzen Beantwortung Ihrer werten Schreiben.
Vorerst bestätige ich bestdankend den Empfang der Überwesung von M. 25.- am 17.11.32. // Von Herrn Dir. [Anton] Dütz habe ich noch keine Empfangsbestätigung erhalten.
Auch die Kiste mit den Instrumenten habe ich erhalten und sage Ihnen auch im Auftrage meiner Weiblichkeiten unseren besten Dank für die leckeren Lebkuchen.
Die Sache mit der Colachone ist sehr einfach, es sind nur die Saiten nicht richtig aufgezogen. Dies bringe ich in Ordnung. An der Mandolone [MIR883] ist der Korpus zusammengezogen, dieserhalb die Decke zu schmal. Da hat sich aber auch einer erlaubt Klavierbaßsaiten aufzuziehen. Die Einlagen sehen bös aus, diese wieder zu richten ist eine größere Arbeit. Die Spitzharfe kann ich heute noch nicht für Weihnachten versprechen, ich will aber tun was mir möglich ist. Bei dem Serpent ist ein Messingansatz und ein konisches Messing-Anblasrohr anzufertigen, was wohl [Wilhelm] Heckel am besten machen kann. Soll ich dies in Auftrag geben? Das Mundstück kann ich hier drehen lassen.
Die in Ihren werten Schreiben angezeigten Fotos von den Pauken [MIR628 und MIR629] waren im Briefe nicht zu finden. Betreffs der Felle wäre nach hist. Begriff ein rep. Originalfell doch besser, hingegen wenn Sie diese jemals gebrauchen wollen, beide neu zu empfehlen. Auch nach Rückfrage mit H. Dr. [Helmut] Schultz kann ich Ihnen mitteilen, daß von Eselfellen nichts sonderlich bekannt ist, schließlich aber in den Eselreichen Italien nicht unmöglich.
Mit hochachtungsvollem Gruß auch Ihren geehrten Herrn Bruder [Hans Rück] bin ich Ihr sehr ergebener // Otto Marx
(Eine Einlage)".