"Sehr geehrter Herr Doktor!
Anbei sende ich Ihnen den Schnitt vom Schmahl-Fußgestell [wohl Museum für Musikinstrumente der Universität Leipzig, Inv.-Nr. 104] und die dazugehörige Schnitzerei in natürl. Größe. Eine ganze Übersicht finden Sie im Heyerkatalog [Kinsky 1910], hoffentlich wird Ihnen meine Aufzeichnung genügen. Der Sockelstab ist besser am Fußgestell festzuleimen, falls am Klavier keiner vorhanden ist.
Die Pfeifenangelegenheit bei De Witt [Paul de Wit] habe ich erledigt. Den Preis möchten Sie selbst machen, wenn die Pfeife in Ihren Besitz. H. Felsch wollte Manbourg [recte Mannborg] anrufen betreffs Abholung derselben.
Bei H. [Gustav] Wunderlich war ich vergebens, da die Instr. noch nicht eingetroffen waren.
Den Brief für H. [Adolf] Hartmann habe ich an seine Privatadresse geschickt. Berlin Steglitz, Schönbergerstr. 10.
Falls Herr Dr. Schulz [Helmut Schultz] noch nicht zum schreiben gekommen ist, will ich nur kurz meine Auffassung schreiben. Die 2 Hörner sind kurze Signalhörner mit 1 Ventil, ist nichts besonderes. Der Hornbock ist ganz nett, aber der Preis 1/3 bis zur Hälfte zu hoch, in der Regel haben die Pfeifen keine Mundstücke mehr und Blasebalg und Sack hart geworden. Die Pauken sind ganz schön, aber nicht sonderlich selten. Aus der Poschette kann man nach dem Bild nichts bestimmtes machen. Die Decke scheint sehr grobjahrig und macht den Eindruck einer neueren Arbeit. Das Notenblatt ist eine Erläuterungstafel. Das Original soll im Germanischen Museum sein.
H. Dr. Schulz [Helmut Schultz] wird Ihnen, falls es nicht schon geschehen, noch näheres schreiben und auch die Bilder zurückerstatten. Er steckt jetzt sehr in Arbeit, da Prof. [Theodor] Kroyer und 2 Assistenten weggehen.
Mit besten Grüßen // hochachtungsvoll // Ihr sehr ergebener // Otto Marx."
(Evtl. handelt es sich bei der erwähnten Zeichnung um die undatierte Zeichnung aus dem Akt Otto Marx, die jedoch nicht mit dem Untergestell von Inv-Nr. 104 übereinstimmt. Eine Zeichnung der Untergestells forderte Rück für das Instrument MIR1136 an.]