"Sehr geehrter Herr Marx!

Einliegend die M 10.-, welche jedenfalls vergessen wurden, dem Brief beizufügen.

Ich danke Ihnen, dass Sie den Auftrag für Herrn [Adolf] Hartmann weitergeleitet haben. Die Unterschrift unter dem Brief hat mein Bruder [Hans Rück] versehentlich gesetzt. Dieser Brief hätte nicht von uns, sondern von Ihnen unterschrieben werden sollen.

Die Instrumente sind gut hier angekommen und haben unseren vollen Beifall gefunden und ich danke Ihnen freundlich für die Instandsetzung, Sie zugleich bittend, mir noch Ihre Liquidation gefl. senden zu wollen.

Die Trompeten werden wie von Ihnen angegeben, behandelt und ich denke, dass wir dann damit gut zum Ziele kommen.

Ihrem Herrn Bruder [Bruno Marx] habe ich heute gemäss beiliegendem Durchschlag geschrieben, womit seine Bedenken dann zerstreut sein dürften.

Es wird mir von München aus von einem dortigen Antiquitätenhändler eine Tanzmeister-Geige und ein Dudelsack angeboten, von denen ich Ihnen in ein paar Tagen die Fotographien nebst den verlangten Preisen schicke. Die Preise halte ich ja für viel zu hoch, umsomehr, als der Dudelsack in den Einführungs-Öffnungen stark ausgeleiert ist. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie mir eine wirkliche Schätzung des Wertes an Hand der Ihnen ja sicher bekannten Heyer'schen Preise machen könnten. Ich würde dann mit dem Besitzer verhandeln, dass er, wenn er einigermaßen die Preise vernünftig stellt, die beiden Instrumente Ihnen zur Ansicht und Prüfung übersendet. Ich bin mir eigentlich bei der Tanzmeister-Geige nicht im klaren, ob das Instrument nicht eine neue Decke hat. Auf der Fotographie des Hornbocks finden Sie auch ein Notenblatt abgebildet, von dem ich nicht weiss, was es eigentlich bedeuten soll. Es wird auf die Zeit von 1590 geschätzt und vielleicht können Sie mir, oder Herr Dr. Schulz [Helmut Schultz], angeben, um was es sich hier handelt.

Ohne mehr für heute begrüsse ich Sie // hochachtungsvoll".