NL Rück, I, C-0570a

"Sehr geehrter Herr Marx!

Ich danke Ihnen vielmals für Ihre freundliche Mitteilung und für Ihren Bericht. Am Giraffen [MIR1130] werden wir die Figur wie von Ihnen skizziert durch den Bildhauer ergänzen lassen und die Füsschen lassen wie sie sind. Von den dorthabenden Instrumenten würde am meisten das grün gestrichene, rechteckige Spinett eilen, das bereits durch [Otto] Frank repariert wurde und bei dem Sie den Mechanismus in Ordnung, die Dämpfer neu anbringen, ev. den inneren Teil auskleben wollen mit farbigem Papier. Dieses Instrument brauchen wir bis Ende des Monats wieder hier, oder wenigstens bis Anfang kommenden Monats, da die Vorträge an der Volkshochschule dort beginnen und das Instrument ich für diese Zwecke am liebsten verwenden würde. Die bemalten Instrumente leiden mir nämlich zu sehr. Ich denke, dass die Arbeit an diesem Spinett nicht allzu viele Scherereien Ihnen verursacht.

Ich bin Ihnen dankbar, dass Sie sich um alles so freundlich annehmen und es freut mich, dass wir in Ihrem Bruder [Bruno Marx] einen guten zuverlässigen Reparateur gefunden haben und ihm auch so sein schweres Los erleichtern können. Er soll die Instrumente nach und nach reparieren, denn es ist ja klar, dass er bei der Fülle der Arbeit die er hat nicht alles auf einmal anfangen kann. Ich habe ihm mehr Instrumente gleich gesandt, weil ich in Urlaub gehe und dann im November, Dezember, wenn ich wieder zurück bin, sehr wenig Zeit habe, mich mit den Sachen zu befassen. Das Aussuchen und Zusammenpacken macht immer eine grosse Schererei.

Vonn Herrn [Gutav] Wunderlich habe ich seit seiner Empfangsbestätigung nichts mehr gehört und es wird mir ganz angenehm sein, wenn er mir über die Instrumente Reparaturkostenanschläge macht, wie er vorschlug.

Hinsichtlich der Guitarre battente dürfte es am besten sein, es bei Ihrem Vorschlag zu belassen, denn ich möchte nicht sehr viel Geld in dieses Stück hineinstecken und wenn man den Hals verlängert, dann ändert man doch an dem Instrument soviel, dass eigentlich nur mehr der untere Teil und oben die Decke Original ist. Vielleicht bekommen wir bei Gelegenheit eine Guitarre battente im Original zu kaufen.

Ich habe gerne gelesen, dass mein Brief an Herrn Dr. [Helmut] Schultz Ihr Einverständnis fand. Ich war der Meinung, dass Herr Dr. Schultz noch am Institut ist. Ihren Zeilen nach zu schliessen scheint dies aber nicht der Fall zu sein.

Wenn Sie die Rosette an der Hofmann Theorbe [MIR904] nicht vergolden wollen, sind wir ganz damit einverstanden: Sie können ja im Museum [für Musikinstrumente der Universität Leipzig] an Hand der Originale diese Frage ohne weiteres sachverständig lösen.

Für die Skizze des Riemengeflechts für das Hüfthorn danke ich Ihnen vielmals und werde das weitere mit einem Sattler besprechen.

Herzliche Grüsse Ihnen und Familie von uns bei[den] // Ihr ergebener".

Absender/Urheber Person
Empfänger Person
Datum
1931,09,12
Schreibort
Nürnberg
Erwähnte Objekte
Hifthorn
Blasinstrumente
erwähnt als
Reparatur
Schrankflügel
Tasteninstrumente
erwähnt als
Reparatur
Spinett
Tasteninstrumente
erwähnt als
Reparatur
Veranstaltung
Chitarra battente
Zupfinstrumente
erwähnt als
Reparatur
Laute (Deutsche Theorbe)
Zupfinstrumente
erwähnt als
Reparatur
erwähnte Institutionen
erwähnt im Zusammenhang
Veranstaltung
erwähnt im Zusammenhang
Vergleichsobjekt(e)