"Sehr geehrte Herren!
Von Ihren werten Schreiben, wofür ich bestens danke, und dem v. H. [Otto] Frank habe ich Kenntniß genommen und denke trotz der schlimmen Schilderung, daß der Flügel doch wieder wie gewünscht brauchbar werden kann. Auf jeden Fall bin ich gern bereit die Reparatur zu überwachen. Auch ein Steinflügel wird für die Anforderung ähnlicher Reparaturen bedürfen (Boden berippen, Rast verspreitzen u.s.w.) Auch unseren, welcher verhältnismäßig in gutem Zustandem, wage ich mir nicht so auf normal zu stimmen.
Es liegt nun doch an Ihnen, ob Sie besonderen Wert auf einen echten Steinflg. legen und einen solchen leicht erlangen können. Wo [Sammlung] Neupert den Steinflg. erworben hat ist mir bis jetzt noch unbekannt.
Der kl. Hubertflg. [MIR1176] wäre ja ein Schaustück in Ihrem Magazin. In Köln [Museum Wilhelm Heyer] ist er nicht weiter benützt worden, nur bei Besichtigungen wenig gespielt. Dieserhalb ist er, weil er für diese Zwecke so genügte, gründlicher Reparatur nicht unterzogen worden, soviel mir aber erinnerlich, zweifle ich nicht, ihn wieder voll brauchbar zu bekommen. Vertraulich kann ich Ihnen mitteilen, daß H. [Wilhelm] Heyer 850 M. dafür gezahlt hat.
Da Sie meine Rechnung wünschen, so ist das nicht viel. Für das grüne Spinett, die Docken nachgearbeitet, spielbar gemacht und mit Papier ausgeklebt M 25.-
Die 3 Rosetten (2 Pergament, 1 Holz) für das Cembalone, Gitarre [MIR860] u. Baßcister [Basszister], werde mit Lieferung der 2 letzteren Instr. berechnen. Sie schickten mir die Instrumente als Express, wohl wegen der leichten Kisten. Ich habe die Instr. fertig, soll ich diese ebenfalls als Expressgut senden, oder noch hier lassen und einer späteren Sendung beipacken.
Ihnen weiter gutes Wetter und gute Erholung wünschend, sendet Ihnen beste Grüße // Ihr sehr ergebener // Otto Marx u. Familie.
H. Frank's Brief liegt bei."
Unterstreichungen von Ulrich Rück inklusive Notiz am Rande "Separate Rechnung erstellt durch mich 9.11.31."