"Lieber Herr Marx!

In umgehender Erledigung Ihres freundlichen Briefes vom 1. ds. Mts. diene Ihnen folgendes: Die Zupfinstrumente, welche Sie nicht selbst richten, bitte ich Sie Herrn [Gustav] Wunderlich zu geben, aber es ist vielleicht gut, wenn er uns doch einen Kostenvoranschlag darüber macht. Dass die Spitzharfe Sie selbst machen, dafür bin ich Ihnen sehr dankbar. Wenn es nicht zu Weihnachten geht, warten wir halt länger. Das Serpent wenn Sie selber machen könnten, wäre mir am liebsten. Ich sage Ihnen ganz offen: [Wilhelm] Heckel hat mir seinerzeit für diese Reparatur einen solch unsinnig hohen Preis verlangt, dass ich davon abgekommen bin. Wenn ich mich recht entsinne, hat er ca. M 120.- verlangt, was ich für eminent hoch finde. Lieber warte ich bis Sie die nötige Zeit haben. Falls Sie Holzstücke dazu benötigen, will ich Sie in jeder Weise gerne unterstützen, aber vor allen Dingen muss der fehlende Teil nach dem Museumsmodell gemacht werden, damit man die schmale Biegung der oberen Teile richtig herausbekommt. Ich liess vor Jahren ein Serpent wo anders reparieren und es wurde so repariert, dass es heute unbrauchbar ist. Darum liegt mir soviel daran, dass diese Reparatur Sie machen. Eile hat es mit dem Serpent nicht.

Die Fotographie der Pauken [MIR628 und MIR629] lege ich Ihnen bei und danke Ihnen für Ihren Rat. Wir werden die Pauken doch neu beziehen lassen, da wir sie ev. spielen lassen wollen.

Wegen der verschiedenen Instrumente die wir Ihrem Bruder [Bruno Marx] sandten erwarte ich bei Gelegenheit Ihren freundlichen Bericht und begrüsse Sie // hochachtungsvoll".