Georg Kinsky dankt Ulrich Rück für dessen Brief vom 17. Juli 1930 aus Lindenberg im Allgäu, worin dieser ihm den Ankauf des Schlimbach-Flügels mit Physharmonika aus Bonn bestätigt. Kinsky wird in der folgenden Woche zur Verkäuferin nach Bonn fahren und den Kauf abschließen, dabei das Instrument ausmessen und Rück die Außenmaße mitteilen, damit dieser die Transportkiste bereitstellen lässt. Das Instrument ist derzeit in einer Bonner Kunsthandlung untergestellt, wo es nach Angaben von Kinsky noch einige Zeit stehen kann.
Mit dem Münchner Architekten Theo Schäffer stand Kinsky schon kurz nach dem Ersten Weltkrieg in Kontakt, konnte ihm aber nicht beim Verkauf der Sammlung helfen. Wie bei der Sammlung Schumacher, Luzern, sind auch bei Theo Schäffer sämtliche Preise zu hoch angesetzt. Kinsky hat seine Preisangaben in Bleistift auf die Liste Schäffers notiert [NL Rück, I, C-796]. Lediglich bei den Blasinstrumenten Nr. 14 (Ventilhorn mit 2 Ventilen von C. W. Dirschmidt, Neukirch bei Adolf), Nr. 16 (Oboe gelb, 2 Klappen, Wiener Signatur) und Nr. 17 (kleine Klarinette in f2, gelbe Hornringe, signiert J. Steininger, 5 Messingklappen) stimmt Kinsky mit den angebotenen Preisen überein.
Nr. 1, einem Hackbrett mit oberschlägiger Klaviatur, misst Kinsky lediglich Kuriositätenwert bei.
Nr. 2, Empireharmonium ist zwar hübsch, allerdings muss für eine Aussage über den Zustand der Zungen das Instrument untersucht werden, da "fast jeder Erbauer [...] ein anderes Zungensystem" benutzte. Kinsky konnte bei den zahlreichen Harmoniums der Heyerschen Sammlung keine Erneuerung der Zungen feststellen.
Nr. 3 ist keine Spitzharfe, wie von Schaeffer angegeben, sondern eine einfache Tiroler Harfe, evtl. mit Haken zur Umstimmung (also Hakenharfe) mit einem grossen Schallkörper. Legt ein Foto einer Spitzharfe aus der Heyerschen Sammlung bei [nicht in der Korrespondenz].
Nr. 10 ist kein Bassetthorn, sondern eine gewöhnliche Klarinette in Altlage, da das für das Bassetthorn charakteristische Buch oder Kästchen fehlt.
Für die Reparatur der südtiroler Orgel MIR1017 empfiehlt Kinsky die Ludwigsburger Orgelbauanstalt Eberhard Friedrich Walcker, "deren Inhaber als Erbauer der sog. Praetorius-Orgel in Freiburg ja auch viel Interesse für alte Orgelwerke haben. Die Bauanstalt Steinach ist mir nur dem Namen nach bekannt, käme aber aus dem von Ihnen angegebenen Grunde für die Instandsetzung des betreff. Instruments ebenfalls in Betracht."
Stellt für seine Arbeiten 18 RM in Rechnung. Bezahlung nicht auf dem Brief vermerkt, sondern beiliegender Notizzettel: "An Kinsky Köln 18 M sendenf für s.[eine] Liquid. v. 22.7.30. frdl. Grüße Rück. 28.7.30." Darüber in roter Tinte: "bez am 29.VII.30. a. KHa. 5/97."