In einem ausführlichen Bericht widmet sich Georg Kinsky den beiden Kielklavieren der Sammlung Schumacher, Luzern. Anhand einer von Rück erhaltenen Fotografie des zweimanualigen Cembalos MIR1078 stellt Kinsky fest, dass es sich um ein typisches italienisches Cembalo aus dem 17. Jahrhundert handelt, wobei die Deckelmalerei auf die Zeit um 1670/80 verweist; die gedrehten Beine ähneln dem zweimanualigen Cembalo Kat. Nr. 74 der Heyer-Sammlung). Siehe auch seine Anmerkungen auf Rücks Typoskript-Liste mit Objekten der Sammlung Schumacher.
Das angebotene Querspinett von Johann Heinrich Silbermann dürfte kaum 1799 gebaut sein, da er am 15. Januar 1799 verstarb; vermutlich handelt es sich bei der dritten Ziffer um einen Lesefehler. Silbermann baute diesen Instrumententyp fabrikmäßig, entsprechend häufig sind diese. Als Beispiele nennt er die Silbermann-Spinette in Leipzig (Heyer-Katalog Nr. 61), Bachhaus Eisenach (Kat. Nr. 70 und Nr. 71), im Historischen Museum zu Basel und Landesmuseum Zürich sowie in der Sammlung Neupert, Nürnberg (MINe 90, erbaut 1767; von Neupert 1922 von Antiquar Spaeth in München erworben, siehe Lagerbuch S. 52, Nr. 205). "Es sind sehr gut gearbeitete und gefällig wirkende Instrumente, deren Seltenheit aber nicht sehr gross ist. Ankaufspreis nach meiner Schätzung: 800 bis höchstens 1000 Mark; 5600 Franken wäre unsinnig teuer!" [Leider keine Umrechnung von SFr in RM angegeben.]
Rück hatte vom Ankauf eines zweimanualigen Kielklaviers für 4.000 SFr berichtet; sofern es sich um das Doppelvirginal von Johannes Ruckers handelt, beglückwünscht ihn Kinsky zu diesem Kauf.
Kinsky hat keine Einwände, dass Rück seine Schätzwerte gegenüber Schumacher nennt. Die von Rück eingesandte Fotografie eines Blasinstruments, das er bei Franciolini gekauft hatte, ist ein Englisches Basshorn, auch "Basson russe" genannt, das "ein kurz nach 1800 aufgekommenes verbessertes Serpent (Kontrabasszink mit Kesselmundstück) in Fagottform mit zweiteilig zusammengelegter Schallröhre ist." Zunächst aus Metall, später aus Ahornholz mit 6 Grifflöchern und 3-4 Klappen gebaut. Verweist auf Kleinen Heyer-Katalog (Kinsky 1913), S. 179.
Stellt 15 RM in Rechnung, die nach handschriftlicher Notiz am Ende des Textes am 10. März 1930 via Zahlkarte von Konto 5/7 bezahlt wurden.