Nachdem Georg Kinsky am Vormittag wegen der angebotenen Dürener Sammlung eine Postkarte an Rück abgesandt hatte, traf am Nachmittag Rücks ausführliches Schreiben vom Vortag ein.
Zu den Dürener Instrumenten ergänzt Kinsky, dass die Gitarre Nr. 4 nicht theorbiert ist; die Korpusform entspricht Sammlung Heyer, Kat. Nr. 597.
Nr. 5, Thüringer Bergzither, ist ebenfalls nicht theorbiert.
Nrn. 7-10, der kleine Pfau ähnelt nicht Heyer Kat. Nr. 2279, er ist aus Metall und bekrönt den Wirbelkasten. Nach Sachs 1922 sind die vier Dürener Instrumente Spieß-Schalenlauten mit Pergamentdecken, wie sie unter Nr. 329 und 330 im Berliner Katalog aufgeführt sind.
Die Hörner Nr. 18 und 19 sind kreisförmig gewunden ohne Inventionen.
Die Schwedische Theorbe Nr. 2 "ist theorbiert und bildet ein Seitenstück zu Heyer Nr. 514."
Die Drehleier Nr. 3 [MIR755] hat zwei übereinander liegende Tastenreihen.
Die Sammlung soll nach Möglichkeit komplett verkauft werden, nicht in Einzelteilen. Sofern sich Rück für einen Ankauf der preiswerten Sammlung entschließt, wäre dies Kinsky erwünscht; ist überzeugt, dass Rück die nicht benötigten Instrumente anderweitig verkaufen kann. Die Verkäufer gewähren großzügige Teilzahlungen, nämlich Anzahlung bei Übernahme von 600 RM, den Rest in monatlichen Raten zu je 100 RM. Gegenvorschläge von Rück sind willkommen. Zudem kann die Sammlung ohne Gebühr in Düren zwischengelagert werden, bis Rück über entsprechende Kapazitäten verfügt. Sicherheiten sind nicht vonnöten, Kinskys Empfehlung genügt.
Zu neueren Angeboten von Theo Schäffer liefert Kinsky sein Gutachten zum Marktwert ab.
Blockflöte: fehlen Angaben zur Form (ein- oder mehrteilig), Stimmlage usw.
Gambe von Tielke (Nr. 2), einziger Schmuck ist das Köpfchen, bevorzugt werden Gamben mit C-Löchern gehandelt. Das Instrument scheint in weitgehend originalem Zustand zu sein, sodass unter Berücksichtigung des Namens 800 bis 1000 RM angemessen sind. Sollte Rück das Instrument nicht kaufen wollen, erbittet Kinsky das Foto, da er evtl. einen Käufer hat.
Ein Hackbrett schätzt er auf höchstens 100 RM,
eine Drehleier auf höchstens 200 RM, da "derartige alte Bettlerleiern [...] nur noch selten" vorkommen.
Erwartet Rücks baldige Entscheidung zur Dürener Sammlung.