Georg Kinsky dankt Ulrich Rück für die übersandten Lebkuchen von Häberlein & Metzger, die "eine unvermutete und sehr willkommene Weihnachtsüberraschung" waren, ebenso der Rücksche Wandkalender für 1930.

Kinsky pflichtet Rücks Einschätzung bei, dass der geforderte Preis von 1.500 RM für die Glasharmonika überzogen ist, zumal die große Glocke zerbrochen und drei weitere gesprungen sind. Vor dem Krieg wurden diese Instrumente mit 600-700 RM gehandelt, was Kinsky auch heute für angemessen hält. Rät vom Kauf der "äusserlich überladenen und wenig geschmackvoll" ausgestatteten Glasharmonika ab. Im Biedermeier bis ca. 1840 waren Glasharmonikas weit verbreitet, es sollte namentlich in Böhmen kein allzugroßes Problem sein, eine funktionsfähige und gut erhaltene Glasharmonika zu erwerben. Rät Rück, ggf. eine Anzeige in der Zeitschrift für Instrumentenbau aufzugeben.

Als Reparateur für Tasteninstrumente empfiehlt Kinsky den ehemaligen Restaurator der Heyerschen Sammlung, Otto Marx, der 1927 mit den Instrumenten nach Leipzig übergesiedelt ist. Weiß allerdings nicht, ob er Privataufträge noch annimmt.

Die angebotene Flötenuhr hält Kinsky für ein gutes Sammlerstück, das er mit etwa 700 RM bewertet, wobei er ein Gebot von 500 RM empfiehlt. Wichtig zu erfahren, ob die Stiftwalze eine Aufschrift mit den Titeln trägt und ob die Musikstücke Originalkompositionen oder, wie damals üblich, Arrangements sind. Die Unterlagen zu diesem Objekt wird Kinsky am folgenden Tag wieder nach Nürnberg schicken.

Das neuerworbene zweimanualige Cembalo MIR1078 kennt Kinsky aus der Sammlung Schumacher, es war mit "Domenico da Pesaro fecit anno Domini ..." signiert, was Kinsky stutzig machte, da er den Erbauer nur in latinisierter Inschrift "Dominicus Pisaurensis" kennt.