Georg Kinsky antwortet ausführlicher auf Rücks Anfrage vom 27. Mai 1929 nach einem Doppelvirginal von Johannes Ruckers, das ihm in Mailand zu einem überteuerten Preis angeboten wird. Anhand von Rücks mitgesandten Fotos [im Nachlass bislang nicht aufgefunden, 2015,11,06] stellt Kinsky fest, dass er dieses Instrument bereits 1912 in der Nähe von Genua untersucht hat, aufgrund des unsinnig hohen Preises von damals 100.000 Lire = 80.000 Goldmark von einem Ankauf für die Heyersche Instrumentensammlung in Köln abgesehen hatte. Da das Instrument noch immer zum Verkauf steht, "wird sich der Besitzer wohl überzeugt haben, dass dieser Preis undiskutierbar und um ein Vielfaches zu hoch gegriffen war."
Die abweichende Schreibart "Ruquers" ist nach Kinsky kein Hinweis auf eine Fälschung, zumal er an der Echtheit der Urheberschaft Johannes Ruckers keinen Zweifel hegt. Beeindruckt zeigt sich Kinsky vom Erhaltungszustand des Instruments, weshalb er als Höchstpreis 10.000 RM vorschlägt, da Vergleichsobjekte äußerst selten angeboten werden. Als Literatur empfiehlt er den Artikel von Francis W. Galpin in der aktuellen 3. Auflage von Groves Dictionary of music and musicians, Band 4, S. 469-482.
Zweimanualige Cembali werden selten angeboten, sobald ihm etwas bekannt wird, informiert er Rück. Dreimanualige Cembali hingegen hält er überwiegend für Fälschungen bzw. Umbauten aus zweimanualigen.
Bittet Rück ihn über die Ankaufsverhandlungen zum Doppelvirginal auf dem Laufenden zu halten und erbittet, sofern vorhanden, ein Verzeichnis der signierten Tasteninstrumente der Sammlung Rück aus dem 16. bis 18. Jahrhundert.