NL Rück, I, C-0444a

Georg Kinsky dankt Ulrich Rück für dessen Eilbrief und teilt mit, dass Rücks Vorschläge zum Ankauf von Musikinstrumenten der Dürener Privatsammlung akzeptiert wurden. Demnach erwirbt Rück die Laute von Johann Goldberg (MIR865), eine schwedische Theorbe von Johann Jerner (MIR858), eine französische Drehleier (MIR755), eine Flauto d'amore (MIR346), eine Altklarinette aus Ebenholz (MIR467), einen Serpent mit drei Klappen und Bronzeverzierungen (MIR46) sowie ein Russisches Fagott mit Lederüberzug (MIR49) zu Kinskys Schätzpreis von 890 RM. Zur Ansicht kommen zwei Waldhörner, zwei Langtrompeten, eine Tenorposaune, kleines Signalhorn, Posthorn sowie Alt- und Tenorhorn für zusammen 300 RM. Zur Finanzierung des Ankaufs ist die Anzahlung von 500 RM vereinbart, die Restschuld wird in monatlichen Raten von je 100 RM getilgt, beginnend am 1. Oktober 1930. Kinsky hat eine selbstschuldnerische Bürgschaft übernommen, weshalb Rück die Zahlungen an ihn leisten wird - dadurch bleibt der Verkäufername unbekannt. In den 890 RM für die angekauften sowie den 300 RM für ausgewählten Instrumente sind Kinskys Spesen und seine Vermittlungsprovision bereits inbegriffen.

Die Sammlung ist bereits in Kisten verpackt, die Kinsky der Einfachheit halber nach Nürnberg schicken lässt. Rück kann sich in Ruhe die Objekte durchsehen "und die restlichen Instrumente entweder kommissionsweise dort behalten oder gelegentlich zurückschicken".

Von Hedwig Cohen-Bouvier, die über Kinsky einen Lyraflügel von J. C. Schleip anbietet, hat Kinsky Nachricht erhalten, die er Rück zur direkten Beantwortung zuleitet; wiederholt nochmals die Außenmaße des Flügels, die er schon am 25. Juli 1930 übermittelt hatte.

Die von Theo Schaeffer, München, angebotene Viola da Gamba mit handschriftlichem Zettel von Joachim Tielke, Hamburg, erweckt auch Kinskys Misstrauen. "Es sind mir schon sehr viele Tielke'sche Instrumente durch die Hände gegangen, aber ein durchweg geschriebener Zettel ist mir noch nicht vorgekommen. (Wohl aber gibt es fraglos echte T.-Instrumente ohne Zettel!) Vorsicht betreffs der Echtheit scheint also immerhin geboten." Die Blockflöte ist nach Kinsky ein Diskant-Instrument (im 17. Jahrhundert als Altflöte bezeichnet). Der Kopfriss lässt einen Ankaufspreis von höchstens 75 RM zu.

Das von Rück am Vortag mit einer Postkarte avisierte Fagott kann nicht von Jacary sein, der Name muss vielmehr Jean Nicolas Savary le Jeune heißen, der im Paris der 1830er Jahre ein ausgezeichneter Musiker und Fagottbauer war; "das Instrument hat also einen gewissen historischen Wert, dürfte aber wohl mit 50-60 Mark angemessen bezahlt sein."

Kinsky stellt für seine Arbeit 15 RM in Rechnung, deren Begleichung handschriftlich mit Tinte quittiert ist: "bez. am 5.9.30. dch. Z.-Kte a. Kttd. [KHd.?] 5"

Absender/Urheber Person
Empfänger Person
Datum
1930,09,01
Schreibort
Köln-Merheim
Erwähnte Objekte
Giraffenflügel mit Äoline
Tasteninstrumente
erwähnt als
Angebotene(s) Musikinstrument(e)
Viola da Gamba
erwähnt als
Angebotene(s) Musikinstrument(e)
erwähnte Institutionen
erwähnt im Zusammenhang
Transport Musikinstrument(e)
erwähnte Ereignisse
Typ des Ereignisses
Ankauf Musikinstrument(e)
Serpent in C
Russisches Fagott in C
Querflöte in A, 1 Klappe (Liebesflöte / Flauto d'amore)
Bassetthorn in F, 8 Klappen
Drehleier
Schwedische Theorbe
Lautenzister
Marktwert
Wert von
890
Wert bis
890
Währung
RM
Kaufpreis
Wert von
890
Wert bis
890
Währung
RM
Involvierte Person
Köln-Merheim
1930,09,01
Typ des Ereignisses
Gutachten Marktwert
Involviertes Objekt
Marktwert
Wert von
75
Wert bis
75
Währung
RM
München
1930,09
Typ des Ereignisses
Gutachten Marktwert
Involviertes Objekt
Fagott
Marktwert
Wert von
60
Wert bis
60
Währung
RM
Involvierte Person
Involvierte Institution
Nürnberg
1930,09,01
Typ des Ereignisses
Gutachten Zustand
Involviertes Objekt
München
1930,09