"Betr.: Einberufung von Gefolgschaftsmitgliedern der Firma Pianohaus Wilhelm Rück.
Ich teile hierzu der Gauwirtschaftskammer mit, dass gemäss Vereinbarung zwischen dem Reichspropagandaamt Nürnberg und dem Arbeitsamt Nürnberg mein Geschäft nicht geschlossen wird und die unten angeführten Gefolgschaftsmitglieder bei mir weiterhin tätig sein können. Die Vereinbarung zwischen dem Reichspropagandaamt und dem Arbeitsamt gründet sich auf folgende Eingaben:
a) des Direktors der Städt. Galerien und Kunstsammlungen, Dr. Lutze, als geschäftsführendem Vorstand des Albrecht-Dürer-Vereins,
b) des Stadtrats Dr. Dr. Plank, Ref. VII des Oberbürgermeisters der Stadt der Reichsparteitage Nürnberg,
c) auf Intervention des Direktors der Landesmusikschule Nürnberg, Gebhard, beim Leiter des Propagandaamtes, Herrn Bäseöder[?],
d) meine eigene Eingabe an das Reichspropagandaamt, welche dartut, dass die in meinem Geschäft schon seit längerem geleisteten Arbeiten nahezu ausschliesslich Aufträgen der Wehrmacht, der Partei, der öffentlichen Hand und reichswichtigen kulturellen Aufgaben dienen.
Ich bitte demzufolge, die u.k-Stellungen der Gefolgschaftsmitglieder Käser und Kithil nicht aufheben zu wollen.
Die u.k-Stellung des von mir dem Arbeitsamt zur Verfügung gestellten Konzertstimmers Rückert zog ich deswegen nicht bei der Gauwirtschaftskammer zurück, weil mir am Arbeitsamt Nürnberg erklärt wurde, diese Angelegenheit würde durch das Arbeitsamt Nürnberg direkt geregelt. Rückert ist vom Arbeitsamt der AEG, Abt. Elektr. Heiz- und Kochgeräte, überwiesen worden und arbeitet dort seit 9.Okt.44.
Heil Hitler!
Heutiger Stand meiner Belegschaft: Dr. Ulrich Rück, geb. 18.10.82
Adolf Käser, geb. 12.4.89
Robert Kithil, geb. 5.10.89
Annemarie Schwab, geb. Möbus 1.9.19".