"Lieber Herr Marx! Ich kann berichten, dass ich auf dem Wege der Besserung bin, das Mittel hilft mir! So hoffe ich in absehbarer Zeit wieder arbeitsfähiger zu werden. Inzwischen hat sich auch die Wohnungsfrage etwas geklärt: Architekt Siegel will mich und Luise in seine Villa aufnehmen, wenn sie wiederhergestellt ist. Ausserdem gibt mir der Pianist Nemeykey ein Zimmer ab, so dass die Aussichten für den Spätsommer günstiger werden bezl. Räumen. Käser will mich Montags besuchen, geht aus, wenn auch langsam. Nun noch etwas:

falls Sie Gelegenheit hätten, eine Mitteilung mir zukommen lassen zu können, gebe ich Ihnen eine bequeme Nürnberger Adresse für abzugebende Briefe:

an die Direktion der städtischen Galerien und Kunstsammlungen zuhanden Dir. Dr. Lutze, Nürnberg, Lorenzerstr. 32 (gegenüber Buchhandlung Koch am Marientor), Abgabe bei Hausmeister Kiesel.

Oder falls Sie per Zufall nach München Beziehungen hätten:

an die Rovina Weinimport G.m.b.H., Innere Wienerstr. 13, derzeit im Hofbrauamt Büro 

Von dort werden mich Mitteilungen evtl. auch erreichen. Sprechen Sie auch mit Dr. Hässler, viell. kann der einen Brief von Ihnen an mich mit spedieren.

Bitte wenn das Sammelcouvert bei Ihnen abgegeben würde, die beiden anderen Briefe bei Blüthner und Mannborg abzugeben. Ich adressiere nämlich in einem Couvert an Sie, Blüthner und Mannborg, damit der Fahrer sich jene Adresse aussucht, die ihm am bequemsten erreichbar ist!

Nochmals herzliche Grüsse von mir und Frl. Weigand // Ihres".