"Lieber Herr Marx!
Ein Stein fiel mir vom Herzen, wie ich soeben Ihren l. Brief vom 22.2. bekomme. Ich bedaure sehr das Missgeschick Ihrer Kinder, auch dass Sie so sehr die Wohnung gefüllt bekommen. Wer hätte gedacht, dass die Russen in die stille Tucheler Heide noch kämen. Dir. Dütz konnte Liegnitz am 8.2. mit Fahrtbefehl Auto samt Familie um halb 18 verlassen, um 20 waren die Russen da. Dütz ist als Heimatloser derzeit bei Plauen. Liegt wegen Herzstörung: kein Wunder. Fabrik angebl. intakt. Nun zu den Instrumenten: ists nicht möglich, dass Sie wenigstens eines der 2 kleinen Clavichorde mit in den Keller bei Alarm nehmen. Sie werden sagen, eine Zumutung, aber ich weiss ja nicht, was Sie sonst an LuSchuGepäck mitnehmen müssen. In die Kiste bei Ihnen würde man doch am ersten eine der 2 Copien verpacken, da diese doch das wertvollste wären. Aber derzeit halte ichs für aussichtslos, solch eine Sendung loszubringen. Wenn ja, dann nur nach Hersbruck rechts oder links der Pegnitz, an bahnamtl. Sped. Bock, zu meiner Verfügung. Sollte aber sofort eine Transportmöglichkeit gegeben sein, dann das fertige Brixlegger Clavichord, damit wenigstens ein fertiges weg ist, bevor die 2 neuen fertig werden. - Den Anstrich der Kästen machen wir später in Nürnberg, Farbproben sind gut verwahrt, denn Farben zu Ihnen senden ist vorerst unmöglich, stehen eben dann einstweilen in neuen Kästen. Mit Farbvorschlag, wie für 2, völlig einverstanden, umsomehr nach altem Muster. Ebenso Dank für den eingelassenen Bindestrich. - Federblech wäre dankbar, wenn Sie mir gelegtl. etwas senden würden zur Verlagerung. 1mm Blech bekomme ich von Braun. Weiter nur Gutes und herzlichste Grüsse // Ihres dankbaren".